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Nastätten/St. Goarshausen

Niederländer erweitert Sammlung: Nastätter Lok soll Wagen bekommen

Von Cordula Sailer
Ein niederländischer Bahnliebhaber erweitert seine Sammlung: Mittels Kranlastwagen sind in St. Goarshausen historische Frachtcontainer der Nassauischen Kleinbahn abtransportiert worden. Mit nachgebauten Wagen könnten sie die Lok aus Nastätten ergänzen, die der Sammler 2017 erstanden hat.  Foto: Martin Kilb
Ein niederländischer Bahnliebhaber erweitert seine Sammlung: Mittels Kranlastwagen sind in St. Goarshausen historische Frachtcontainer der Nassauischen Kleinbahn abtransportiert worden. Mit nachgebauten Wagen könnten sie die Lok aus Nastätten ergänzen, die der Sammler 2017 erstanden hat. Foto: Martin Kilb

Etwa dreieinhalb Jahre ist es her, dass die Nastätter Denkmallok von einem niederländischen Sammler gekauft und in der Blaufärberstadt abgeholt worden ist. Bis dahin stand die Lok als Erinnerung an die Nassauische Kleinbahn mehr als drei Jahrzehnte an prominenter Stelle an der Bundesstraße durch den Ort. Mit dem Ziel, die Dampflok zu erhalten, hatte der Stadtrat dem Verkauf zugestimmt. Jetzt hat der neue Eigentümer sein Sanierungsvorhaben ausgeweitet – die Lok soll nun auch passende Wagen bekommen.

Lesezeit: 4 Minuten
Die Nassauische Kleinbahn, deren erste Strecke im Jahr 1900 eröffnet wurde, war „für mehr als ein halbes Jahrhundert (...) die wichtigste Verkehrsverbindung zwischen Rhein und Aartal“, wie Winfried Ott in der Nastätter Chronik aus dem Jahr 1992 schreibt. Ott, der lange Jahre Vorsitzender des Heimatpflegevereins Blaues Ländchen war, gab vor ...
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Die Nassauische Kleinbahn – Stattlicher Wagenpark

Die Nassauische Kleinbahn AG wurde im Jahr 1898 gegründet. Wie in Winfried Otts Beitrag in der Nastätter Chronik (1992) nachzulesen ist, wurden drei Bahnlinien eingerichtet, die in Nastätten zusammenliefen: eine nach Lahnstein, eine nach St. Goarshausen sowie eine weitere nach Zollhaus.

Im September 1900 konnte die Strecke Nastätten – St. Goarshausen eingeweiht werden, die allerdings erst 1903 bis an den Rhein reichte. Über die Jahrzehnte habe sich das Erscheinungsbild der Kleinbahn verändert. Doch typischerweise gehörten zu einem Kleinbahnzug „die Dampflok mit ein oder zwei Personenwagen mit je vierzig Sitzplätzen und offenen Stirnplattformen, einem Packwagen mit Postteil und – bei sogenannten ,gemischten Zügen‘ – einigen Güterwagen“, schreibt Ott.

Zum Wagenpark gehörten neben Reisezug- und Packwagen auch offene und geschlossene Güterwagen sowie mehrere Spezialfahrzeuge: „Da gab es eiserne ,Selbstentlader‘ für Erze, Doppelmuldenwagen für den Kalksteinumschlag per Kran, Trichterwagen für den Getreidetransport, Etagenviehwagen, Langholzwagen und hochbordige offene Güterwagen etwa für Kohle und Briketts“, erklärt der Autor.

Nicht rentabel betreiben ließ sich die Teilstrecke Braubach – Oberlahnstein; die Personenbeförderung wurde bereits während des Ersten Weltkriegs eingestellt. Um das Jahr 1930 ereilte die Strecke Nastätten – Braubach dieses Schicksal. Auf der Strecke nach St. Goarshausen war 1952 der letzte Reisezug unterwegs, ein Jahr später war dies in Richtung Zollhaus der Fall. Wie Ott berichtet, kam der Schienenverkehr der Kleinbahn 1957 ganz zum Erliegen – abgesehen von zwei kleinen Reststrecken. Dort rollten die letzten Güterzüge 1962 und 1977 übers Gleis. csa

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