Das Alpenpanorama Südtirols, der Schwarzwälder Bollenhut oder der charakteristische Umriss des Bodensees: Schön, wenn man eine Tourismusregion auf ein so offensichtliches Herzstück herunterrechnen und in einem schlagkräftigen Tourismus-Logo zeigen kann. Wer keine weltberühmten Berggipfel oder kein jahrhundertaltes Wahrzeichen zu bieten hat, muss kreativer werden. Gleiches gilt für eine Region, die mit mehreren unterschiedlichen, oft ebenbürtigen Attraktionen begeistern will. Wie Bad Ems-Nassau. Den Langzeit-Kritikern der neuen Tourismus-Organisation klingelt’s in den Ohren: Die haben ja gleich gesagt, dass man Bad Ems und Nassau separat vermarkten muss. Das ist engstirnig und blanker Unsinn.
Natürlich könnte man Wald, Fluss, Wellness, Denkmäler irgendwie zusammenpacken, das machen andere Regionen auch. Und das ist der Grund, warum man sich dagegen entschieden hat. Es gibt eine Menge Logos, bei denen sich auf den ersten Blick nicht erschließt, was mit den Figuren, Formen und Farbklecksen gemeint ist, und die trotzdem gut funktionieren. Weil sie unverwechselbar und mit der touristischen Region verknüpft sind. Dafür muss man es einfach immer wieder sehen. Ob allein die goldene Blume den Tourismus in Bad Ems-Nassau in eine schillernde Zukunft führt? Wohl nicht. Die Touristiker, die Gastronomen, die Menschen müssen die Region strahlen lassen.
Das neue Logo zeigt keine Vielfalt, sondern eine Einheit. Eine Einheit, zu der die Region in den Köpfen der Menschen noch zusammenwachsen muss. Übrigens: Ich finde es schön.
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