Bad Ems

Nach Zwangspause: Lahnfestival startet in kurze Saison

Helene Blum und ihr Mann Harald Haugaard begeistern nicht nur in ihrer Heimat Dänemark.
Helene Blum und ihr Mann Harald Haugaard begeistern nicht nur in ihrer Heimat Dänemark. Foto: Diethelm Gresch

In dieser Woche ist das Lahnfestival „Gegen den Strom“ nach 16-monatiger Pause in seine neue Saison gestartet. Den Auftakt der coronabedingt kurzen Spielzeit bildete ein fulminantes Konzert des dänischen Sextetts um Helene Blum und Harald Haugaard. Zudem gab Festivalleiter Diethelm Gresch eine neue Personalie bekannt.

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Mit einem musikalischen Feuerwerk verzauberten die Musiker das Bad Emser Publikum im Marmorsaal mit einer außergewöhnlichen Mischung aus Folk, Pop, Chanson und Jazz. Helene Blum, die zu den populärsten Musikerinnen Dänemarks gehört, und ihr Ehemann Harald Haugaard, Violonist und zwölfmaliger Gewinner des Dänischen Musikpreises, nahmen die Zuschauer mit auf eine musikalische Reise in ihre Heimat.

Eine bessere Auswahl hätte man zum diesjährigen Thema des Lahnfestivals, das sich mit dem Motto des Kultursommers Rheinland-Pfalz deckt, wohl nicht treffen können. Denn das übergreifende Thema ist in diesem Jahr „Nordlichter“. Der Kultursommer hat das Jahresmotto des vergangenen Jahres wegen der erheblichen Einschränkungen des Kulturbetriebs durch die Pandemie auch für 2021 gewählt, um dem Publikum erneut Gelegenheit zu geben, Kunst, Kultur und Lebensart der Länder Nordeuropas besser kennenzulernen.

Zurück an die Lahn: Beseelt von den Klängen des traditionellen nordischen Folk, zeigt sich in der Musik von Helene Blum und Harald Haugaard ein zeitgemäßer, wahrhaftiger Sound, der beim Zuhörer einen wahren Rausch erzeugte. Die engelsgleiche Stimme von Helene Blum, die äußerst geistreiche und witzige Moderation von Harald Haugaard und die grandiose musikalische Zusammensetzung mit Kristine Elise Pedersen am Cello, Mikkel Grue an den Gitarren, Sune Rahbek am Schlagzeug und dem Finnen Tapani Varis, der außer Kontrabass noch diverse andere, zum Teil sehr spezielle Instrumente spielt, hinterließen ein unvergessliches Konzerterlebnis.

Die zahlreichen Zuschauer im Marmorsaal spendeten lang anhaltenden Applaus, dankbar dafür, dass wieder Kultur in der Region stattfindet. Der Intendant des Festivals, Diethelm Gresch, nutzte die Gelegenheit, um Madeleine Niesche als neue Geschäftsführerin des Festivals dem Publikum vorzustellen. Gresch, Mitte 70, hatte im vergangenen Jahr angekündigt, das Festival in jüngere Hände übergeben zu wollen. Die Schauspielerin, die aus der ARD-Telenovela „Rote Rosen“ bekannt ist, hatte 2019 im Rahmen des Festivals mit Gresch aus den Erinnerungen des Schriftstellers Botho Strauß an seine Jugendzeit in Bad Ems gelesen. Dabei hatte Niesche das Festival „Gegen den Strom“ kennen und schätzen gelernt. red