Lahnstein

Nach Zugunglück in Lahnstein: Instandsetzungsarbeiten verzögern sich

Von dpa
Rund 100 000 Liter Dieselkraftstoff sind bei dem Unfall ausgelaufen.
Rund 100 000 Liter Dieselkraftstoff sind bei dem Unfall ausgelaufen. Foto: dpa

Gut zwei Wochen nach der Entgleisung eines Güterzugs in Lahnstein verzögert sich die Instandsetzung der Bahnstrecke. Erst dieser Tage werde der Austausch von rund 20.000 Tonnen Erdreich und Gestein abgeschlossen, die mit Diesel verunreinigt worden seien, teilte ein Bahnsprecher am Montag mit.

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Im Laufe dieser Woche solle mit der Instandsetzung der Bahnstrecke begonnen werden. Dabei würden neben Schienen auch vier neue Weichen verlegt. Wann die Arbeiten fertig seien, lasse sich noch nicht sagen. Eine Bürgerinitiative gegen Bahnlärm lud für diesen Dienstag (15. September) Vertreter der Deutschen Bahn, Lokalpolitiker und Anwohner zu einem Gespräch am Unfallort ein.

Der Güterzug des privaten Berliner Bahnunternehmens Laeger & Wöstenhöfer war am 30. August auf dem Weg von Rotterdam nach Basel im Welterbe Oberes Mittelrheintal in Lahnstein entgleist. Jeder der 18 Kesselwagen hatte Diesel geladen. Sieben kippten um, zwei weitere entgleisten und blieben stehen. Nach aktuellen Angaben des Bahnsprechers liefen rund 100.000 Liter Diesel ins Erdreich.

Reisende im Regionalverkehr müssen inzwischen nicht mehr auf Busse umsteigen, Güterzüge werden jedoch weiterhin auf die linksrheinische Bahnstrecke umgeleitet. Unfallursache und Schadenshöhe blieben zunächst unbekannt. Ursprünglich war der Abschluss der Instandsetzung schon bis frühestens diesen Montag (14. September) geplant. Die rechtsrheinischen Gleise in Lahnstein sind Teil von Europas meistbefahrener Güterzugstrecke zwischen Genua und Rotterdam.

Das Zugunglück von Lahnstein beschäftigt nicht nur die Menschen in Lahnstein, sondern alle Bürger im Rheintal. Die Bürgerinitiative im Mittelrheintal gegen Umweltschäden durch die Bahn lädt deshalb regelmäßig zu Bürgergesprächen am Unfallort ein. Das nächste Gespräch mit Vertretern der Bahn AG und Anwohner findet am Dienstag,15. September, 15 Uhr, an der Feuerwache gegenüber dem Stellwerk, Didierstaße 21 b, statt. Der Oberbürgermeister Peter Labonte, Landrat Frank Puchtler und der Landrat des Rheingau Taunus Kreis Frank Kilian sowie der Welterbe Dezernent Karl Ottes wollen daran teilnehmen.