Die Thomas-Engel-Stiftung geht auf Ernst Engel, den einstigen Eigentümer der Miehlener Kapp-Chemie, und seine Frau zurück. Sie gründeten die Stiftung 2009 im Gedenken an ihren Sohn Thomas, der an einer Krebserkrankung gestorben war.
Das größte Projekt der Stiftung ist die Aidswaisenhilfe in Eswatini – vormals Swasiland. Eine wichtige Einnahmequelle des Fördervereins, der Freunde der Thomas-Engel-Stiftung, sind die zahlreichen Veranstaltungen, die er über das ganze Jahr hinweg organisiert. So kommt auch der Erlös der „Ovationen“ dem Verein und damit den Stiftungsprojekten zugute. 2019 konnte der Förderverein insgesamt 17 000 Euro an die Stiftung spenden.
Wie die Thomas-Engel-Stiftung in ihrem Juni-Rundschreiben informierte, sei auch in Eswatini ein Lockdown verhängt worden. „Die Übergänge an den Grenzen zu Südafrika und Mosambik wurden geschlossen, ebenso der Flughafen und auch die Schulen“, heißt es weiter. Das habe Auswirkungen auf die Stiftungsarbeit. Gemeinsam mit der Möwenweg-Stiftung und der Kindernothilfe kümmere sich die Stiftung in Eswatini um mehr als 3000 Not leidende Kinder im Vorschulalter.
„In den 89 einfachen Kindertagesstätten (NCPs) erhalten die Kinder möglichst täglich eine warme Mahlzeit, ähnlich wie in den Schulen. Da diese aber geschlossen sind, treibt der Hunger jetzt immer mehr Schulkinder zu den NCPs“, schreibt die Stiftung. Es fehlten zunehmend die vom World-Food-Programme der Vereinten Nationen zur Verfügung gestellten Lebensmittel.
Aus Geldmangel seien ausgerechnet jetzt die Lieferungen eingestellt worden. „Wir haben unserer Partnerorganisation Young Heroes, die sich vor Ort um das Hilfsprojekt kümmert, empfohlen, vorübergehend die NCPs zu schließen“, heißt es weiter im Schreiben. Damit würde auch das Angebot der mobilen Klinik entfallen, die sich um die medizinische Grundversorgung der Kinder kümmere.
Da der Dienst aber auch von vielen Erwachsenen genutzt werde, wolle man in Zeiten von Corona Menschenansammlungen vermeiden. Da die NCPs aber auch zur Versorgung der Kinder mit Essen benötigt werden, sind sie für diesen Zweck inzwischen wieder geöffnet, wie Jan Menzel, der Vorsitzende des Fördervereins der Thomas-Engel-Stiftung, erklärt.
Verteilt auf zwei Schichten, könnten die Kinder sich etwas zu essen abholen. Durch das Kinderhilfswerk habe die Lebensmittelversorgung nun stabilisiert werden können. csa