Nach Klinik-Aus in Bad Ems: Offener Brief der Ärzte an Malu Dreyer
Unterschrieben ist der Brief von Dr. Hildegard Simons, Vorsitzende des Bad Emser Ärztekollegiums, Dr. Hans Jaeger, Leitender Notarzt sowie Regine Canz als Patientenvertretung.
Der offene Brief hat folgenden Inhalt:
„Der Gesundheitsstandort Bad Ems-Nassau und das untere Lahntal, vorderer Westerwald und vorderer Taunus braucht dringend Ihre Unterstützung. In unmittelbarer Umgebung von Bad Ems befindet sich die Stiftung Scheuern mit circa 650 teils schwerst behinderten Bewohnern, vier Alten- oder Pflegeheime, ein Wohngebäude mit Tagespflege und vier Reha-Kliniken. Als Weltkulturerbe erfreut sich die Stadt an wachsender Besucherzahl. Gerade diese wählen die Stadt und Umgebung wegen der Lage und dem Gesundheitsangebot aus.
Nun droht zum 31. März die Schließung unserer Akutklinik. Damit sehen wir, die Unterzeichner, – entgegen der Meinung des Gesundheitsministers Herrn Hoch – die medizinische Versorgung massiv gefährdet. Schon jetzt ist es schwierig, Patienten zur stationären Behandlung unterzubringen. Lange zermürbende Diskussionen mit Krankenhäusern um die Unterbringung von Patienten sind Alltag. Dies bedeutet vor allem für den Rettungsdienst erschwerte und zeitraubende Arbeit. Die umliegenden Kliniken werden dies auch nicht auffangen können.
Verschärft wird die Situation zusätzlich durch die bevorstehenden Sanierungen der Brücken in Lahnstein und Koblenz. Vor allem dem Rettungsdienst könnte dies unter anderem durch weite Strecken zum Verhängnis werden. Zudem entzieht man mit der Klinikschließung Ausbildungsplätze für dringend benötigtes medizinisches Personal. Auf diese Weise wird der Boden für Ärzte und Pflegepersonal im ländlichen Raum entzogen.
Bitte unterstützen Sie uns, die Bevölkerung, Mitarbeiter der Paracelsus-Klinik und Politiker vor Ort, Konzepte zum Erhalt einer Akutklinik in Bad Ems zu erarbeiten und zu verwirklichen.“
