Rhein-Lahn

Nach der Flutkatastrophe an der Ahr: Wehren aus dem Rhein-Lahn-Kreis ziehen sich langsam zurück

Von Karin Kring
Überall entlang der Ahr wurde die Hilfe von Rettungskräften benötigt.
Überall entlang der Ahr wurde die Hilfe von Rettungskräften benötigt. Foto: Team Medien

Mit rund 23 Fahrzeugen und 150 Feuerwehrleuten waren die Einheiten aus dem Rhein-Lahn-Kreis am Mittwoch, genau eine Woche nach der verheerenden Flutwelle, im Einsatz im Katastrophengebiet an der Ahr. Diese Zahl blieb in der gesamten vergangenen Woche gleich. Nun ziehen sich die Einsatzkräfte langsam zurück.

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„Hinzu kamen im Schnitt sieben Fahrzeuge des Deutschen Roten Kreuzes aus dem Rhein-Lahn-Kreis mit Sanitätern und der Schnellen Einsatzgruppe (SEG), die für die Verpflegung sorgt“, berichtet Marcus Grün, stellvertretender Brand- und Katastrophenschutzinspekteur, der seit dem vergangenen Mittwoch gemeinsam mit seinem Kollegen Lars Ritscher, der die ganze Zeit über in der Einsatzzentrale auf dem Nürburgring war und noch ist, die Einsätze koordiniert.

Die ganze Woche über waren Kräfte aus dem Rhein-Lahn-Kreis aus nahezu allen Feuerwehreinheiten vor Ort, um Menschen zu retten, Hilfe zu leisten, Keller auszupumpen und vieles mehr.

Im Kreisbereitschaftszug, der als Erstes angefordert wurde, waren ebenfalls Feuerwehrleute aus dem ganzen Kreis vertreten, unter anderem auch die Feuerwehr der VG Loreley mit Rettungsbooten, aber auch die Rettungshundestaffel der Feuerwehr Lahnstein, die vom Land hinzugezogen worden war, oder die DLRG Diez, die mit Rettungs- und Strömungsschwimmern im Einsatz war, und die Taucherstaffel der Feuerwehr Lahnstein, die bereits in der Nacht der Flutkatastrophe vor Ort im Einsatz war und Menschen aus den Fluten rettete.

Ebenfalls mit im Schnitt 20 Kräften war neben vielen anderen Kollegen aus dem gesamten Bundesgebiet das Technische Hilfswerk (dem Bund unterstellt), Ortsgruppe Lahnstein, im Einsatz und übernahm Pumparbeiten, das Abstützen von Häusern, Bergungen und vieles mehr, wie Stephan Heinz, Ortsbeauftragter des THW Lahnstein, mitteilte.

Grün koordinierte gemeinsam mit den Wehrleitern aus dem Rhein-Lahn-Kreis und der Einsatzleitung auf dem Nürburgring, welche Einheiten mit welcher Besetzung und welchen Fahrzeugen ins Katastrophengebiet geschickt werden.

Nachdem das Wasser so weit zurückgegangen war, dass keine Boote mehr einsetzbar waren, ging man in die Hilfeleistungsplanung über. Mehrzwecktransportfahrzeuge (MZF1), Pumpen, Schläuche und Stromaggregate kamen zum Einsatz. Ab dem vergangenen Samstagabend hat sich die Feuerwehr aus dem Rhein-Lahn-Kreis weitgehend aus dem Katastrophengebiet zurückgezogen.

Jetzt werden schwere Maschinen und Räumgerät, wie sie das THW vorhält, benötigt. Die Einsatzbereitschaft der Wehr bleibt aber weiter bestehen. Derzeit sind noch sechs Feuerwehrkräfte aus dem Rhein-Lahn-Kreis, unter ihnen auch Lars Ritscher, rund um die Uhr vor Ort und arbeiten mit in der Meldekopfzentrale am Nürburgring, wie Marcus Grün erklärt.

Er und seine Kollegen vom Katastrophenschutz gehen davon aus, dass Hilfe im Katastrophengebiet entlang der Ahr noch für viele Tage, wenn nicht sogar Wochen gebraucht wird.