Plus
Nastätten

Mobbing und rechte Sprüche: Ist das für Schüler die Realität im Netz?

Von Cordula Sailer
Social-Media-Experte Michael Schreck hatte Schülern der Nicolaus-August-Otto-Schule in Nastätten die Risiken sozialer Netzwerke aufgezeigt. Während der Veranstaltung nutzten einige Jugendliche selbst eine Art Chat, um Mitschüler zu beleidigen und sich rechtsradikal zu äußern.
Social-Media-Experte Michael Schreck hatte Schülern der Nicolaus-August-Otto-Schule in Nastätten die Risiken sozialer Netzwerke aufgezeigt. Während der Veranstaltung nutzten einige Jugendliche selbst eine Art Chat, um Mitschüler zu beleidigen und sich rechtsradikal zu äußern. Foto: Symbolbild/dpa

Soziale Netzwerke sinnvoll nutzen – wie das geht, sollte Schülern der Nicolaus-August-Otto-Schule ein Vortrag im Nastätter Bürgerhaus vermitteln. Doch zur gleichen Zeit ereignete sich im Saal insgeheim genau das, wovor auf der Bühne gewarnt wurde.

Lesezeit: 4 Minuten
Ein Negativ-Beispiel aus dem wahren Leben: Unbemerkt von Lehrern, dem Referenten und anderen Erwachsenen im Saal wurden teilnehmende Jugendliche von Mitschülern über eine Internetplattform beschimpft; auch rechtsradikale Äußerungen wurden dort gemacht, wie der Schulleiter einen Hinweis an unsere Zeitung bestätigt. Und das alles auf einer Plattform, die den Vortrag anschaulich ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Cordula Sailer kommentiert: Aufklärung bleibt das A und O

Mobbing unter Schülern hat über die sozialen Medien eine neue Dimension erreicht. Das macht der aktuelle Fall in Nastätten deutlich. Wer unter einem Pseudonym im Internet unterwegs ist, traut sich, seinem Gegenüber mehr zu sagen, als er es von Angesicht zu Angesicht tun würde.

Über Menschen, die eine andere Meinung vertreten, oder deren Nase dem Schreiber schlicht nicht passt, brechen oft die wüstesten Beschimpfungen herein. Auch braunes Gedankengut wird freimütig geäußert. Das Schlimme für Attackierte: Es scheint kein Entkommen zu geben. Denn das Smartphone ist für viele Jugendliche ein ständiger Begleiter; in den sozialen Netzwerken findet auch ein Teil ihres Lebens statt. Daher ist es wichtig, dass Jugendliche wissen, wie sie ihre Privatsphäre im Netz schützen können.

Dazu bedarf es der richtigen Anleitung und Aufklärung durch Eltern und Schule. Aufklärung ist zudem weiterhin in Sachen Nationalsozialismus angezeigt! Wenn die Anonymität im Netz dazu führt, dass rechtsradikale Sprüche salonfähig werden, brauchen Schüler ein Bewusstsein dafür, wie schlimm das ist. Auch mehr als 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs muss unsere Gesellschaft an einer lebendigen Erinnerungskultur arbeiten. Da es in den Familien selbst immer weniger Zeitzeugen gibt, die vom Gräuel der Nazis berichten können, ist das umso wichtiger.

Meistgelesene Artikel