Liegenschaften, Haushalt, Gesundheit: Synode der EKHN steht vor Grundsatzentscheidungen
Die Leitung der Synode habe sich „die Entscheidung nicht leicht gemacht“, das ursprünglich als Präsenzveranstaltung geplante Treffen komplett ins Internet zu verlegen, erklärte der Präses der Synode, Ulrich Oelschläger vor Beginn der Tagung. Die „Heftigkeit der vierten Pandemiewelle“ habe aber alle umdenken lassen. Bereits vergangenen Herbst und in diesem Frühjahr trafen sich die ehrenamtlich tätigen Synodalen online.
So müssen jetzt zentrale Themen wie die Weiterarbeit am Reformprozess „ekhn2030“ im digitalen Plenum verhandelt werden. Pfarrstellen, Gebäude, Jugendarbeit: Das komplette Aufgabenspektrum steht dabei zur Debatte. Kirchenpräsident Volker Jung hat angekündigt, grundlegende Gedanken zur Zukunftsentwicklung der Kirche zu präsentieren.
Auf der aktuellen Synode werden unter anderem Richtungsentscheidungen zur Verkündigungsarbeit erwartet und soll das Schicksal der über 4000 kirchlichen Liegenschaften beleuchtet werden.
Traditionell im November wird auch der Haushalt für das kommende Jahr verabschiedet. Für 2022 ist er mit einem Volumen von rund 710 Millionen Euro veranschlagt. Der Entwurf rechnet mit Einnahmen durch die Kirchensteuer von rund 520 Millionen Euro.
Daneben sorgt sich die Synode auch um die Gesundheitsversorgung auf dem Land. Dazu ist eine Resolution geplant. Sie will die politisch Verantwortlichen angesichts drohender Versorgungsengpässe und Schließungen von Krankenhäusern besonders in ländlichen Regionen in die Pflicht nehmen. Zudem wird die Präsidentin der Hilfsorganisation „Brot für die Welt“ und der Diakonie Katastrophenhilfe, Dagmar Pruin, mit einem Gastvortrag erwartet.
Gleichzeitig stehen auch zahlreiche Wahlen auf der über 40 Punkte umfassenden Tagesordnung. Unter anderem sucht die Synode eine neue Spitze für die Propstei Rheinhessen und Nassauer Land. Zur Wahl stehen dabei die Offenbacher Pfarrerin Henriette Crüwell und die Wiesbadener Pfarrerin Ursula Kuhn. Die Entscheidung für das Amt, das in anderen Landeskirchen mit dem einer Regionalbischöfin vergleichbar ist, wird am Mittwochmittag erwartet.
Auch ein neues ehrenamtliches Mitglied soll in die Kirchenleitung gewählt werden. Frauke Grundmann-Kleiner aus Dreieich (Landkreis Offenbach) und Margit Limpert aus Berod (Landkreis Altenkirchen) kandidieren. Schließlich bewirbt sich der Darmstädter Oberkirchenrat Thorsten Hinte als neuer EKHN-Dezernent für Finanzen, Bau und Liegenschaften.
Die Sitzung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) wird live ins Internet übertragen auf www.ekhn.de