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Lahnstein

Leichte Verbesserung im Fahrradklimatest: Aber Lahnstein bleibt ein gefährliches Pflaster

Von Tobias Lui
Lahnstein bleibt für Radfahrer ein gefährliches Pflaster Foto: fröhlich

Die Einschätzung ist ebenso deutlich wie deprimierend – und wenig überraschend: Lahnstein ist eine fahrradunfreundliche Stadt. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) in seinem jüngsten Fahrradklimatest. Darin erhält die Stadt am Zusammenfluss von Lahn und Rhein die Schulnote 4,5. In der Untersuchung wird abgefragt, wie zufrieden die Menschen am Ort mit ihrer Situation als Radfahrer sind.

Lesezeit: 5 Minuten
Mit der Schulnote 4,5 rangiert Lahnstein in der Ortsgrößenklasse auf Rang 442 von 474. In Rheinland-Pfalz belegt man bei den untersuchten Städten unter 20.000 Einwohnern Platz acht von zwölf. Immerhin: Im Vergleich zur letzten Untersuchung vor drei Jahren attestiert der ADFC eine „starke Verbesserung“. 2020 hatte Lahnstein die Schulnote 4,8 ...
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Da fühlt man sich doch verarscht

Die Stadtverwaltung freut sich also über eine „positive Entwicklung“ in Sachen Radverkehr, spricht vom „Ansporn, diesen Weg weiterzugehen“. Das nenn' ich mal Minimalismus. Man könnte auch Anspruchslosigkeit sagen.

Dieser Tage bin ich über eine Sonderseite unserer Zeitung aus dem Sommer 2016 gestolpert. In „Mit dem Rad durch Lahnstein: Ein echtes Abenteuer“ berichtet ein Bürger von seinem lebensgefährlichen Weg täglich mit dem Rad vom Wohnort in Oberlahnstein nach Koblenz. Von zahllosen Schlaglöchern ist die Rede, von viel zu schmalen Radwegen, von Gefahrenpunkten am Globus und in der Koblenzer Straße, auch von der genialen Parkbucht nach der Rudi-Geil-Brücke, wo Autofahrer ihre Autotür beschwingt gegen Radfahrer hämmern können, schließlich führt deren Streifen unmittelbar an der Bucht vorbei. Knappe sieben Jahre später kann man attestieren: All diese Probleme gibt es noch immer. Gefahren sind sogar noch größer geworden, schließlich hat gerade der Lkw-Verkehr in Lahnstein deutlich zugenommen.

Und so wirkt der Umstand, dass sich eine Stadtverwaltung tatsächlich dafür rühmt, dass Lahnstein sich im Fahrradklimatest um 0,3 auf eine „traumhafte“ Durchschnittsnote von 4,5 verbessert hat, doch einigermaßen befremdlich. 4,5 – oder in Worten: Ausreichend mit Tendenz zu mangelhaft! Und das acht Monate vor einer Brückensperrung, in der Verwaltung wie Politik nicht müde werden, den Lahnsteinerinnen und Lahnsteinern zu empfehlen, 2024 mehr Fahrten mit dem Rad zu machen. Da fühlt man sich doch ein wenig verarscht.

Rhein-Lahn-Zeitung Bad Ems
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