Mittelrheintal

Nach möglichem Aus für Alternativtrasse: Freie Wähler fordern Schutz vor Bahnlärm im Mittelrheintal

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Den Lärmschutz entlang der Bahnlinie im Mittelrheintal wie hier in Braubach haben die Freien Wähler im Verbandsgemeinderat Loreley im Fokus. Foto: Heinz Scholl

Nachdem das Bundesministerium für Digitales und Verkehr die umfangreiche Wirtschaftlichkeitsbetrachtung der möglichen Alternativtrassen für den Güterverkehr im Mittelrheintal vorgelegt hat, haben sich die Freien Wähler intensiv mit den Schlussfolgerungen daraus auseinandergesetzt.

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Die Untersuchung habe gezeigt, dass die Alternativtrassen nach derzeitigen Kriterien massiv unwirtschaftlich seien, was eine Bauzeit von mindestens 15 Jahren plus vorgeschalteter Planungszeit in noch weitere Ferne rücken lasse. Das teilen die Freien Wähler im VG-Rat in einer Pressemeldung mit.

„Die Ausbauten der südlichen und nördlichen Zuläufer befinden sich bereits in der Umsetzung oder sind fest eingeplant. Für die Menschen am Mittelrhein, die 2026 beginnend vor dem Ausbau ihrer Bahnlinien zu Hochleistungskorridoren stehen, die unmittelbar die Güterzugkapazitäten um mindestens 20 Prozent erhöhen, darf die ferne Alternativtrasse nicht die einzige von der Politik geforderte Lösung sein“, ist sich Christian Maxeiner, bahnpolitischer Sprecher der Freien Wähler in der VG-Loreley, sicher.

„Am 8. August wurde von der dpa berichtet, dass die Haushaltsmittel für den Hochleistungskorridorausbau wohl in Kürze in Form eines Sonderfonds freigegeben werden sollen. Jetzt muss dafür gesorgt werden, dass umfangreiche Lärmschutzmaßnahmen eingeplant werden, die weit über die bisherigen geplanten freiwilligen Maßnahmen der Bahn hinausgehen“, so Uwe Bernd. „Die seit 1850 durch die Bahn immer stärker belastete Bevölkerung am Mittelrhein ist weit von Berlin entfernt und muss sich rheinübergreifend hinter ihren Forderungen versammeln, um erfolgreich ihre Interessen zu verteidigen“, verlangt Heinz Scholl: „Betroffene Gebietskörperschaften und Bürgerinitiativen müssen sich zusammenschließen.“

Der Schlüssel zu wirksamen Maßnahmen gegen den mit der Frequenzerhöhung einhergehenden massiv erhöhten Bahnlärm sei der „Bestandsschutz“ der Bahn, der auf den Prüfstand gestellt und zu Fall gebracht werden müsse, so die Freien Wähler. Erst dann würden Lärmschutzmaßnahmen auf dem Niveau einer Neubaustrecke auch für das Mittelrheintal verpflichtend, die weit über die bisher avisierten Maßnahmen hinausgehen. „Ansonsten sehen wir das Mittelrheintal als Lebensraum, Tourismusregion und Weltkulturerbe in ernsthafter Gefahr.“ red