Auch wenn die Erneuerung der Dachsenhäuser Straße ganz aktuell Thema ist, das bestimmende ist es nicht. Das ist und bleibt der Dauerbrenner Ortsumgehung. Wie wichtig die Entlastung der Braubacher Innenstadt ist, zeigt sich auch daran, dass sowohl die CDU mit ihrem Verwaltungschef und Bürgermeisterkandidaten Werner Groß als auch kurz zuvor SPD-Kandidat Mike Weiland der Bürgerinitiative (BI) „Braubach lebenswerter“ weitere Unterstützung bei dem Vorhaben zusagte.
Das führte dazu, dass BI-Vorsitzender Helmut Veit innerhalb weniger Tage zweimal einen ähnlichen Vortrag gehalten hat. Seit Jahren kämpft er mit engagierten Unterstützern dafür, dass die Umgehung realisiert wird. Bei den Terminen vor Ort nannte er den aktuellen Sachstand. Man warte auf die Ergebnisse des Managementplans, den Prof. Michael Kloos, Planer und Experte für Welterbestätten aktuell erstellt. Diese sollen im Frühjahr vorliegen. „Damit soll der Unesco die Beurteilung erleichtert werden, ob zukünftige Projekte, wie die Ortsumgehung Braubach, mit dem Welterbe verträglich sind“, erklärt die BI und hofft, dass es keinen Verzögerungen kommt.
Auch wenn es noch einige Zeit dauern wird, bis die Bagger anrollen und die Prognose einer zeitlichen Umsetzung nicht getroffen werden kann, haben die Aktiven der BI bereits einiges erreicht. Die Ortsumgehung Braubach gehört mittlerweile zu den ausgewählten Landesstraßenneubauprojekten, die als vordringlich eingestuft wurden und zeitnah planerisch bearbeitet werden sollen.Die Maßnahme habe laut Verkehrsministeriums Rheinland-Pfalz ein Kosten-Nutzen-Verhältnis von 2,96. Das sei eine „verdammt gute Zahl“, sagte Veit. Die BI erwartet, dass es weiter vorangeht und gerade von einem Verkehrskonzept zur Bundesgartenschau Schwung in die Sache kommt.
Groß und Weiland loben beide den Einsatz der Bürgerinitiative, sind sich aber gleichzeitig bewusst, dass konsequent weitergearbeitet werden muss. „Wir müssen hier weiter parteiübergreifend an einem Strang in dieselbe Richtung ziehen“, betonte Weiland. Stadt, Verbandsgemeinde, Kreis und BI müssen, so Groß, geschlossen auftreten, um Druck auf Entscheidungsträger aufzubauen. Die mittlere Frist bei Umgehungsstraßen betrage 24 Jahre, sagte Groß so viel Zeit habe man nicht. me