Von den rund 350 Mitarbeitern des Statistischen Landesamtes sind derzeit nach Angaben der Behörde täglich rund 100 im Amt tägig, 250 erledigen ihre Aufgaben von zu Hause aus. Ausgenommen von der mobilen Arbeit sind Bereiche wie etwa die IT-Systemintegration, Dienste wie Telefonzentrale und Haustechnik, außerdem Bereiche, in denen wegen der Verarbeitung von Einzeldaten aus Datenschutzgründen die Arbeit nicht ins Homeoffice verlagert werden kann. Dazu gehört beispielsweise die Vorbereitung des Zensus 2022.
Wegen dreier Coronafälle gleich zu Beginn der Pandemie hatte das Statistische Landesamt bereits im März/April vergangenen Jahres für eine große Zahl an Mitarbeitenden die Möglichkeit geschaffen, ins Homeoffice zu wechseln. Das Kontingent an Notebooks mit sicherer Verbindung wurde seither weiter aufgestockt, sodass mit Beginn der zweiten Welle einem größeren Teil der Belegschaft mobiles Arbeiten ermöglicht werden konnte.
Das Statistische Landesamt bietet seit mehreren Jahren die Möglichkeit zur alternierenden Telearbeit, also das wechselweise Arbeiten im Homeoffice und im Amt. Hierzu finden laufend Evaluierungen statt, die zusammen mit den Erfahrungen aus dem pandemiebedingten mobilen Arbeiten in künftige Entscheidungen einfließen werden. Die Erfahrungen der mobil Arbeitenden, der Vorgesetzten sowie derer, die im Amt ihre Aufgaben erledigen, sind ganz überwiegend positiv. Lediglich der persönliche Austausch und die Kontakte abseits des Dienstlichen, etwa in der Mittagspause, fehlen.
Auch beim Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Diez steht die Verlegung des Arbeitsplatzes ins eigene Heim hoch im Kurs. „Ich bin selbst auch mehrere Tage in der Woche im Homeoffice, da meine jüngste Tochter in die Ibellschule geht, die aktuell geschlossen ist. Da muss ich hin und wieder auch Grundschullehrer spielen“, berichtet Lutz Nink, Leiter des Diezer LBM. In der Diezer Behörde sind 111 Mitarbeiter beschäftigt, 85 können daheim arbeiten. Nink unterscheidet zwischen Telearbeitsplätzen (31 an der Zahl) und mobilen Arbeitsplätzen (54). Letztere seien wegen Corona extra geschaffen worden.
„Telearbeitsplätze gewähren wir Mitarbeitern, die aufgrund familiärer Gegebenheiten eben durch die Telearbeit Familie und Beruf besser vereinbaren können. Die gab es also schon vorher, was aktuell natürlich hilft“, hebt der Leiter des LBM hervor. Das bedeute allerdings nicht, dass die 85 Kollegen jetzt dauerhaft von zu Hause arbeiten. Vielmehr sei es ein rollierendes System mit Absprache, sodass in jedem Fall gewährleistet ist, dass die Büros alle nur einzeln besetzt sind. Termine, Besprechungen und Fortbildungen laufen im Übrigen annähernd ausnahmslos über Videokonferenzen. „Meiner Einschätzung nach funktioniert das alles relativ gut“, schätzt Nink die Lage ein.
Positiv auf Corona getestete Mitarbeiter gab es beim LBM schon ein paar – unwissentlich auch im Dienst. Allerdings habe es bisher noch keine Infektionen in der Dienststelle gegeben. „Alle Kontaktpersonen sind negativ getestet worden. Folglich scheinen die Maßnahmen auch zu wirken“, erklärt Nink. cet/ag