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Rhein-Lahn

Heimarbeit in Corona-Zeiten: So gehen die Verwaltungen im Kreis mit Homeoffice um

Eine Frau arbeitet mit Hörschutz im Homeoffice. Auch im Rhein-Lahn-Kreis soll wegen der Corona-Pandemie Arbeit öfter von zu Hause aus erledigt werden. In Verwaltungen und Betrieben war Heimarbeit aber auch schon vor Corona ein Thema.  Foto: dpa
Eine Frau arbeitet mit Hörschutz im Homeoffice. Auch im Rhein-Lahn-Kreis soll wegen der Corona-Pandemie Arbeit öfter von zu Hause aus erledigt werden. In Verwaltungen und Betrieben war Heimarbeit aber auch schon vor Corona ein Thema. Foto: dpa

Arbeitgeber stehen in der Pflicht: Zur Pandemiebekämpfung tritt die neue Homeoffice-Verordnung in Kraft, die dafür sorgen soll, dass mehr Arbeitnehmer zu Hause arbeiten, statt einander im Büro sowie auf dem Weg zum Arbeitsplatz in Bussen und Bahnen gefährlich nahezukommen. Doch wie halten es die Behörden mit dem Thema? Die RLZ hat beispielhaft bei der Kreisverwaltung und deren Pressesprecherin Saskia Daubach-Metz nachgefragt.

Lesezeit: 3 Minuten
Wie viele Mitarbeiter der Kreisverwaltung sind aktuell im Homeoffice tätig? Zunächst ist einmal zu unterscheiden zwischen klassischem Homeoffice und mobilem Arbeiten von zu Hause wegen Corona. Klassisches Homeoffice wird in der Kreisverwaltung schon seit geraumer Zeit auf der Basis einer Dienstvereinbarung angeboten. Für die Vereinbarung von Homeoffice müssen bestimmte Kriterien wie ...
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Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems und der Landesbetrieb Mobilität in Diez mobiles Arbeiten organisieren

Von den rund 350 Mitarbeitern des Statistischen Landesamtes sind derzeit nach Angaben der Behörde täglich rund 100 im Amt tägig, 250 erledigen ihre Aufgaben von zu Hause aus. Ausgenommen von der mobilen Arbeit sind Bereiche wie etwa die IT-Systemintegration, Dienste wie Telefonzentrale und Haustechnik, außerdem Bereiche, in denen wegen der Verarbeitung von Einzeldaten aus Datenschutzgründen die Arbeit nicht ins Homeoffice verlagert werden kann. Dazu gehört beispielsweise die Vorbereitung des Zensus 2022.

Wegen dreier Coronafälle gleich zu Beginn der Pandemie hatte das Statistische Landesamt bereits im März/April vergangenen Jahres für eine große Zahl an Mitarbeitenden die Möglichkeit geschaffen, ins Homeoffice zu wechseln. Das Kontingent an Notebooks mit sicherer Verbindung wurde seither weiter aufgestockt, sodass mit Beginn der zweiten Welle einem größeren Teil der Belegschaft mobiles Arbeiten ermöglicht werden konnte.

Das Statistische Landesamt bietet seit mehreren Jahren die Möglichkeit zur alternierenden Telearbeit, also das wechselweise Arbeiten im Homeoffice und im Amt. Hierzu finden laufend Evaluierungen statt, die zusammen mit den Erfahrungen aus dem pandemiebedingten mobilen Arbeiten in künftige Entscheidungen einfließen werden. Die Erfahrungen der mobil Arbeitenden, der Vorgesetzten sowie derer, die im Amt ihre Aufgaben erledigen, sind ganz überwiegend positiv. Lediglich der persönliche Austausch und die Kontakte abseits des Dienstlichen, etwa in der Mittagspause, fehlen.

Auch beim Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Diez steht die Verlegung des Arbeitsplatzes ins eigene Heim hoch im Kurs. „Ich bin selbst auch mehrere Tage in der Woche im Homeoffice, da meine jüngste Tochter in die Ibellschule geht, die aktuell geschlossen ist. Da muss ich hin und wieder auch Grundschullehrer spielen“, berichtet Lutz Nink, Leiter des Diezer LBM. In der Diezer Behörde sind 111 Mitarbeiter beschäftigt, 85 können daheim arbeiten. Nink unterscheidet zwischen Telearbeitsplätzen (31 an der Zahl) und mobilen Arbeitsplätzen (54). Letztere seien wegen Corona extra geschaffen worden.

„Telearbeitsplätze gewähren wir Mitarbeitern, die aufgrund familiärer Gegebenheiten eben durch die Telearbeit Familie und Beruf besser vereinbaren können. Die gab es also schon vorher, was aktuell natürlich hilft“, hebt der Leiter des LBM hervor. Das bedeute allerdings nicht, dass die 85 Kollegen jetzt dauerhaft von zu Hause arbeiten. Vielmehr sei es ein rollierendes System mit Absprache, sodass in jedem Fall gewährleistet ist, dass die Büros alle nur einzeln besetzt sind. Termine, Besprechungen und Fortbildungen laufen im Übrigen annähernd ausnahmslos über Videokonferenzen. „Meiner Einschätzung nach funktioniert das alles relativ gut“, schätzt Nink die Lage ein.

Positiv auf Corona getestete Mitarbeiter gab es beim LBM schon ein paar – unwissentlich auch im Dienst. Allerdings habe es bisher noch keine Infektionen in der Dienststelle gegeben. „Alle Kontaktpersonen sind negativ getestet worden. Folglich scheinen die Maßnahmen auch zu wirken“, erklärt Nink. cet/ag

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