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Bad Ems/Nassau

Gemeinden murren wegen Sonderumlage: Wer zahlt künftig was fürs Jugendzentrum?

Von Carlo Rosenkranz
Diplom-Pädagogin Julia Siebenschuh hat im Fachausschuss der Verbandsgemeinde ein engagiertes Plädoyer dafür gehalten, dass die Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau auch weiterhin einen finanziellen Beitrag für das Jugendzentrum in Bad Ems leistet.  Foto: Michaela Cetto
Diplom-Pädagogin Julia Siebenschuh hat im Fachausschuss der Verbandsgemeinde ein engagiertes Plädoyer dafür gehalten, dass die Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau auch weiterhin einen finanziellen Beitrag für das Jugendzentrum in Bad Ems leistet. Foto: Michaela Cetto

Welche Gemeinden bezahlen künftig wie viel für das Jugendzentrum (JuZ) in Bad Ems? Diese Frage wird derzeit in den Gremien der Verbandsgemeinde (VG) diskutiert. Das ist einerseits Auftrag der Fusionsvereinbarung, andererseits notwendig, weil in einigen Orten der alten VG Bad Ems über die Kosten geklagt wird. Politik und Verwaltung bekennen sich prinzipiell zu der Einrichtung. Die Finanzierung soll aber auf möglichst viele Schultern verteilt werden – am liebsten auf alle Kommunen der neuen VG Bad Ems-Nassau.

Lesezeit: 3 Minuten
In der Debatte, die zunächst im Ausschuss für Jugend, Soziales und Bevölkerungsentwicklung geführt wird, geht es allein um die insgesamt 33.000 Euro jährlich, die die Verbandsgemeinde als Mitglied des Trägervereins des JuZ beisteuert und über eine Sonderumlage von den neun Gemeinden der Alt-VG Bad Ems eintreibt. Die Ortsgemeinden berappen dafür ...
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Engagiertes Plädoyer

Diplom-Pädagogin Julia Siebenschuh hat ein engagiertes Plädoyer dafür gehalten, dass die Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau auch weiterhin einen finanziellen Beitrag für das Jugendzentrum in Bad Ems leistet. Vonseiten der Politiker wurde angeregt, das JuZ solle stärker in die Ortsgemeinden hineinwirken – auch, um diejenigen zu überzeugen, die einem weiteren Beitrag ihrer Gemeindekasse zum Budget skeptisch gegenüberstehen. Von Vorträgen in den Gemeinderäten bis zu Angeboten für Jugendliche vor Ort reichte das Spektrum.

Für Arzbach, „einen der größten Beitragszahler“, sagte Ortsbürgermeister Claus Eschenauer: „Wir haben zehn Örtlichkeiten, die wir dafür kostenlos zur Verfügung stellen können.“ Im Ort gebe es Konflikte mit auffälligen jungen Menschen. „Es würde uns helfen, wenn das Jugendzentrum etwas anbieten würde. Wir haben Probleme mit Strafanzeigen und Zerstörung von Gemeindeeigentum.“ Julia Siebenschuh zufolge wäre es denkbar, einmal im Monat in einer Ortsgemeinde in Zusammenarbeit mit Vereinen und ehrenamtlich in der Jugendarbeit Tätigen ein Angebot auf die Beine zu stellen. „Wir sind flexibel und für alles offen“, sagte sie den Mitgliedern des Sozialausschusses. „Wichtig ist, dass man miteinander spricht.“ Diejenigen, die sich mit einem weiteren finanziellen Beitrag zum Betrieb des JuZ schwertun, lud sie ein, die Einrichtung näher kennenzulernen: „Kritiker sind uns jederzeit willkommen“, sagte sie. crz

Das bietet das JuZ

Das Bad Emser Jugendzentrum steht montags bis freitags von 13 Uhr an offen für 8- bis 27-Jährige. In Zusammenarbeit mit der Realschule plus BEN werden an vier Tagen pro Woche AGs angeboten, wobei die Schüler in Begleitung von FSJ’lern der Schule ins JuZ kommen. Die Einrichtung ist mit zwei Vollzeitstellen ausgerüstet. Der Erzieher und Sozialarbeiter Norbert Dötsch und die Diplom-Pädagogin Julia Siebenschuh stehen auch für Beratungsgespräche zur Verfügung. Die ungezwungene Atmosphäre im JuZ ist ihnen zufolge ideal für eine „Niederschwellige Einzelfallhilfe“. Zudem wird beim Verfassen von Bewerbungen geholfen.

Durchschnittlich besuchen täglich 31 Kinder und Jugendliche das JuZ, das 2019 an 217 Tagen geöffnet war. Hinzu kommen Ferienangebote und Kooperationen beispielsweise mit dem Jugendzentrum der Stadt Nassau und mit Vereinen in der Verbandsgemeinde. Mit den jungen Menschen werden Umweltprojekte und Kunstaktionen durchgeführt, die der Allgemeinheit zugutekommen. Auch Eltern sind im JuZ zu Gast, beispielsweise für Beratungsgespräche oder für Sprachkurse für Migranten. Jugendliche, die straffällig geworden sind, können im JuZ Sozialstunden ableisten. Das haben im vergangenen Jahr sieben Jugendliche getan. Mehr Informationen und einen Tätigkeitsbericht für 2019 gibt es im Internet unter www.jugendzentrum-bad-ems.de

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