Dachsenhausen

Für die Menschen in Insul: Benefizkonzert bringt vierstellige Spendensumme ein

Benefizkonzert in der evangelischen Kirche Dachsenhausen (von links): Johannes Gräßer, Georg Brinkmann und Sabine Döll glänzten mit ihrer ruhig und melancholisch geprägten Musik für die Flutopfer im Ahr-Dorf Insul.  Foto: Dekanat Nassau
Benefizkonzert in der evangelischen Kirche Dachsenhausen (von links): Johannes Gräßer, Georg Brinkmann und Sabine Döll glänzten mit ihrer ruhig und melancholisch geprägten Musik für die Flutopfer im Ahr-Dorf Insul. Foto: Dekanat Nassau

Mit zwei Konzerten, die Musikerin Sabine Döll und ihre beiden Kollegen Johannes Gräßer und Georg Brinkmann in der evangelischen Kirche Dachsenhausen gaben, sollten Spenden für das kleine Dorf Insul an der Ahr gesammelt werden. Das Vorhaben war erfolgreich: Neben anspruchsvoller Musik fürs Publikum kamen auch 2500 Euro für die Opfer der Flutkatastrophe in der Ahr-Gemeinde zusammen.

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Insul trug ebenso wie die anderen Ortschaften an der Ahr durch die Sturzflut im Juli verheerende Schäden davon. „Als wir das in den Medien sahen“, so erklärte Gräßer in Dachsenhausen, „sagten wir uns, da müssen wir was tun. Und das, was wir können, ist Musik machen.“ So taten sich die drei Künstler, die alle einen starken Bezug zu Insul haben, zusammen und führten an drei Orten, in Erfurt, Bonn und Dachsenhausen, Konzerte auf, um Spendengelder zu sammeln.

Sehr anschaulich und sichtlich bewegt beschrieb die in Insul wohnende Doris Schmitten ihre Erlebnisse in dieser Nacht, als sie versuchte, sich von ihrer Arbeitsstelle in Bonn aus nach Insul durchzuschlagen: „Ich bin über 400 Kilometer in dieser Nacht gefahren und alle Straßen und Wege endeten auf einmal in riesigen Löchern. Die Täler waren reißende Flüsse geworden, in denen Autos und Häuser schwammen. Selbst, wenn man das gesehen hat, will man es nicht glauben.“

Dem Anlass entsprechend war das aufgeführte Repertoire in der evangelischen Kirche von Dachsenhausen eher ruhig und melancholisch. Bei dem von Georg Brinkmann vorgetragenen jiddischen Lied über den Untergang der Titanic wurde so manches Auge feucht. Gräßer, wie gewohnt virtuos mit seiner Geige und Döll in gleicher Weise mit ihrem Kontrabass und den Flöten, bescherten dem Publikum in Dachsenhausen ein mit viel Applaus bedachtes Wiedersehen, in das sich Brinkmann als Sänger und mit seinem Akkordeon glänzend einfügte.

Allen drei Musikern merkte man die Freude am Spiel an, und sie wurden nach einer guten Stunde mit tosendem Applaus verabschiedet. Insgesamt wurden an den drei Stationen der kleinen Benefiztour 7000 Euro an Spenden gesammelt, von denen 2500 Euro aus Dachsenhausen stammen. Das Geld wird durch eine Selbsthilfegruppe direkt in Insul ohne jeglichen Verwaltungsaufwand verteilt.