Lahnstein

Firmen blicken mit Sorge auf B 42-Brücke: „CDU im Dialog“ thematisiert Sanierung des Bauwerks in Lahnstein

Es ist eines der bedeutendsten Verkehrsbauwerke: die Hochbrücke der Bundesstraße 42 in Lahnstein. Für eine umfangreiche Sanierung der Talquerung soll die Umgehungsstraße Abschnitt für mehr als ein Jahr komplett gesperrt werden.  Foto: Markus Eschenauer
Es ist eines der bedeutendsten Verkehrsbauwerke: die Hochbrücke der Bundesstraße 42 in Lahnstein. Für eine umfangreiche Sanierung der Talquerung soll die Umgehungsstraße Abschnitt für mehr als ein Jahr komplett gesperrt werden. Foto: Markus Eschenauer

Es ist das große Damoklesschwert, das über Lahnstein schwebt: die anstehende notwendige Sanierung der Hochbrücke der Bundesstraße 42.

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Bei zahlreichen Runden wurde die Großbaustelle und deren Folgen diskutiert. Auch die 84. Auflage von „CDU im Dialog“ widmete sich dem für Lahnstein und die gesamte Region „hochbrisanten und vor allem interessanten Thema“, wie die Christdemokraten in ihrer Zusammenfassung der Veranstaltung schreiben.

Die Resonanz auf die Dialogrunde war groß: „Sehr viele regionale Firmen waren im Publikum vertreten“, heißt es in der Pressemitteilung. Insgesamt beschäftigten die eingeladenen Unternehmer, die der CDU-Kreis- und Fraktionsvorsitzende Matthias Lammert in der Firma Philippine GmbH begrüßte, rund 3000 Menschen, die täglich nach Lahnstein einpendeln.

Bei dem Austausch zeigte sich: Die Furcht vor einem ähnlichen Chaos wie 2019, als die Brücke zeitweise nur einspurig befahrbar war, ist groß. „Immerhin kann es zu existenziellen Problemen führen, wenn auf der einen Seite verkehrstechnisch kein Durchkommen ist und auf der anderen Seite der Zielverkehr nach Lahnstein weiträumig umgeleitet werden soll, schreibt die CDU. Vor wenigen Wochen hatte Mike Weiland, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Loreley, ebenfalls Befürchtung geäußert, dass die Brückensanierung und die dazu nötige Sperrung massive Auswirkungen auf die Verbandsgemeinde Loreley habe.

Wie sollen die Mitarbeitenden der Unternehmen ihre Arbeitsstellen erreichen? Wie sollen Einsatzpläne für Schichtbetriebe funktionieren? Wie können Arbeitnehmer ihre Kinder vor der Arbeit zu Kita oder Schule bringen? Wie sollen Waren angeliefert werden? All das sind Fragen, die im Raum stehen. Von Umsatzeinbußen in Höhe von mindestens 20 Prozent bis hin zur Existenzfrage war die Rede, als die Unternehmer ihre Sorgen mitteilten. Außerdem sehen sie zahlreiche Arbeitsplätze gefährdet. Bei allen Befürchtungen äußern die Unternehmer auch Ideen, wie man ihrer Meinung nach die Folgen abmildern kann.

Dazu zählt beispielsweise, den parallel laufenden Ausbau der L 335 (Dachsenhausen bis Braubach) zu verschieben. Der Landesbetrieb Mobilität Diez (LBM) hatte bereits vor einigen Wochen erklärt, an dem Projekt festzuhalten, um die Pendlerströme aus dem Blauen Ländchen abzuschwächen. Gleichzeitig wird auch die Notwendigkeit der geplanten Vollsperrung infrage gestellt und eine Teilsperrung wieder aufs Tapet gebracht. Wie Lahnstein Oberbürgermeister Lennart Siefert im Februar erklärte, stehe allerdings fest, dass der LBM von einer Vollsperrung schon allein aus Arbeitsschutzgründen nicht abrücken werde. Laut CDU regten die Firmen darüber hinaus an, über einen temporären Fährbetrieb nachzudenken und zu prüfen, ob man in der Umbauzeit das Nachtfahrandienungsverbot aufheben kann.

Bereits jetzt sei die Brücke nicht permanent und zu jeder Zeit gleich belastet. Deshalb gab es den Vorschlag, die Stauzeiten zu ermitteln, um außerhalb dieser Zeit verstärkt zu arbeiten. Stichwort: Nachtarbeit. Warum die seit Jahren geplante Mittelrheinbrücke und die innerstädtische Entlastungsstraße nicht zunächst gebaut werden und erst dann die Hochbrücke saniert wird, steht übrigens ebenfalls auf dem Fragenkatalog der Unternehmer.

red