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Rhein-Lahn/Bad Ems

Experten im Rhein-Lahn-Kreis sind alarmiert: Wie die Pandemie die Jugend verbogen hat

Von Michaela Cetto
In der Corona-Pandemie haben Kinder und Jugendliche mehr Zeit am Smartphone und am PC verbracht. Gestiegen ist dabei aber auch der Anteil derjenigen, die krankhaft spielen oder chatten. Foto: Michaela Cetto
In der Corona-Pandemie haben Kinder und Jugendliche mehr Zeit am Smartphone und am PC verbracht. Gestiegen ist dabei aber auch der Anteil derjenigen, die krankhaft spielen oder chatten. Foto: Michaela Cetto

„Boah, Digga, ist das unsatisfying“: Es ist nicht nur die Sprache Heranwachsender, die Pädagogen auf Trab hält. Offene Jugendarbeit ist immer ein dynamischer Prozess. Doch stellen zwei Jahre Corona-Pandemie und die Wirren der Zeit die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen heute vor ganz neue, große Herausforderungen. Darin sind sich viele Fachleute aus dem Rhein-Lahn-Kreis einig.

Lesezeit: 4 Minuten
„Nach zwei Jahren Zwangspause in der Jugendarbeit knüpft man nicht einfach wieder an“, sagt Julia Siebenschuh, Leiterin des Jugendzentrums in Bad Ems. Und das, obwohl sie, wie viele andere Kolleginnen und Kollegen im Rhein-Lahn-Kreis, mithilfe sozialer Medien und Online-Angeboten den Draht zu den Jugendlichen auch über die Corona-Flaute hielt. Die ...
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„Es wird rauer, weniger respektvoll und auch Erwachsenen gegenüber oft unhöflich. Das Miteinander ist geprägt von Beleidigungen und Ich-Bezogenheit.“

Julia Siebenschuh, Juz Bad Ems

„Viele der Kinder sind in ihrer Entwicklung anderthalb Jahre hintendran.“

Udo Helbach, Schulsozialarbeiter

TikTok und das „Main-Character-Syndrom“

TikTok oder Instagram sind Apps fürs Smartphone, mit denen man vor allem Videos, oft mit Musik oder Sounds unterlegt, oder Fotos aufnehmen, hochladen und mit anderen Nutzern teilen kann, die wiederum darauf reagieren können. Diese Apps, die bei Jugendlichen extrem beliebt sind (laut einer Umfrage, auf die sich Google bezieht, nutzen rund 73 Prozent der 16- bis 19-Jährigen TikTok), können Menschen dazu animieren, sich dort zu inszenieren oder sich sogar das eigene Leben nach den eigenen Vorstellungen wie in einem Film zu formen, inklusive fiktiver Erlebnisse. Experten sprechen dabei vom „Main-Character-Syndrom“, also dem „Hauptdarsteller-Syndrom“, ein Trend, der aktuell um sich greift und auch im Jugendzentrum in Bad Ems längst bestens bekannt ist.

red

„Für einige Kinder hat das Homeschooling einfach nicht gut funktioniert.“

Mathias Fischer, Juz Diez

Rhein-Lahn-Zeitung Bad Ems
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