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Lahnstein

Erste Aufführungen laufen wieder an: „Die Sternstunde des Josef Bieder“ blickt in Abgründe der Städtischen Bühne

Von Ulrike Bletzer
Urkomisch – und noch mehr als das – ist Karl Krämer als lästernder, lamentierender Josef Bieder.
Urkomisch – und noch mehr als das – ist Karl Krämer als lästernder, lamentierender Josef Bieder. Foto: Ulrike Bletzer

Einzig und allein bei einem Satz mischte sich etwas Unmut in die allgemeine Belustigung: „Da muss was von oben kommen.“ Denn genau darauf konnte das Publikum, die dunkelgrauen Wolken im Nacken, wahrlich verzichten: dass da etwas von oben kam. Und es klappte: Nach der Verleihung von „Dexy’s Theaterpreis“ und dem Chansonabend „La vie – Das Leben“ war die Komödienaufführung „Die Sternstunde des Josef Bieder“ die erste Veranstaltung innerhalb des Neustarts der Städtischen Bühne Lahnstein, die komplett trockenen Hauptes im Theatergarten vonstatten ging – und tief in die Abgründe des hohen Hauses blicken ließ.

Lesezeit: 4 Minuten
Denn was dem anno 1982 von Eberhard Streul und Otto Schenk ersonnenen Stoff rund um den hemmungslos aus dem Nähkästchen plaudernden Requisiteur Josef Bieder seinen besonderen Pfiff verleiht, ist nicht zuletzt ein raffinierter Schachzug der Inszenierung: Friedhelm Hahn hat den ursprünglich ortsunabhängig angesiedelten Komödieninhalt auf die Verhältnisse am Rhein-Lahn-Eck umgemünzt. Und ...