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Lahnstein

Ein Blick in die Lahnsteiner Verwaltung: Alles läuft, aber fast nichts läuft normal

Wie eine Trotzburg: Im Rathaus in der Kirchstraße laufen die Verwaltungsfäden noch immer zusammen. Foto: Lui
Wie eine Trotzburg: Im Rathaus in der Kirchstraße laufen die Verwaltungsfäden noch immer zusammen. Foto: Lui

Obwohl die Dienststellen der Lahnsteiner Stadtverwaltung bis auf Weiteres für den Publikumsverkehr geschlossen sind und der Terminkalender leer ist, gibt es jede Menge zu tun.

Lesezeit: 4 Minuten
1 „Die tägliche Arbeit hat sich innerhalb der vergangenen Wochen komplett gewandelt“, berichtet Stefanie Kleinmann, die stellvertretende Fachbereichsleiterin des Fachbereichs 1 – Zentrale Dienste, Stadtentwicklung und Kultur. „Die Verwaltungsgebäude sind für den Besucherverkehr geschlossen, und da denken gewiss einige, es gibt nichts mehr zu tun – aber das ist weit ...
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Oberbürgermeister Peter Labonte pendelt zwischen Rathaus und Homeoffice

Was für ein Glück, dass Oberbürgermeister Peter Labonte privat nur fußläufig entfernt vom Rathaus wohnt – denn die Pendelei zwischen Homeoffice und dem gewohnten OB-Büro in der Kirchstraße dürfte sonst ungleich schwererfallen. Mehrfach am Tag läuft Labonte die wenigen Hundert Meter, zuerst am frühen Morgen, wenn es für die erste Tageshälfte ins Rathaus geht. Mittags dann ins Homeoffice, abends wieder zurück ins Rathaus, um notwendige Unterschriften zu leisten. Die Verwaltungsspitze um Büroleiter Winfried Ries und Stefanie Kleinmann wechselt sich ab, einer im Homeoffice, einer im Rathaus. „Die Verwaltung muss zu jeder Zeit arbeitsbereit sein“, sagt Labonte. Die Krise sei ein großer Stresstest für die gesamte Gesellschaft und damit natürlich auch für eine Verwaltung. „In solch einer Krise sieht man, auf wen man sich verlassen kann. Und ich kann mich auf mein Team verlassen.“

Doch das Stadtoberhaupt lobt nicht nur die eigene Mannschaft, sondern auch Kreis, Land und Bund. „Es ist unglaublich, was in kürzester Zeit auf die Beine gestellt wurde in einer Situation, wie es sie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gegeben hat.“

Neben einer Verwaltung sind es kommunalpolitische Gremien, welche die Geschicke einer Stadt lenken. Doch diese sind derzeit lahmgelegt – Sitzungen hat es seit Krisenbeginn keine gegeben. Es ist nicht so, dass es Johannes Lauer deshalb langweilig würde – als Inhaber eines Handwerksbetriebs hat der Dachdeckermeister auch in Corona-Zeiten alle Hände voll zu tun. Woran sich der CDU-Fraktionschef trotzdem stört, ist die gezwungene Untätigkeit der Kommunalpolitik. „Wir sind doch kein Schönwetterrat und sollten uns auch in der Krise engagieren“, sagt Lauer. Der 61-Jährige fordert nun in einem Schreiben an den OB, zeitnah eine Sitzung des Ältestenrates anzusetzen. Per Videokonferenz.

Laut Peter Labonte laufen bereits die Planungen, um nach Ostern erste Sitzungen virtuell abhalten zu können. „Ob das dann per Video- oder Telefonkonferenz stattfinden kann, wird derzeit von der IT geprüft.“ Denn eines sei klar, so der OB: Auch wenn Entscheidungen, die nicht verschoben werden können, derzeit auf Grundlage von Eilentscheidungen erfolgen (Labonte: „Ein großes Entgegenkommen und Vertrauen in die Verwaltung“), sei der direkte Austausch zwischen Politik und Verwaltung unerlässlich. „Mein Ziel ist es daher, am 20. April eine Sitzung des Ältestenrates online abzuhalten.“ Tobias Lui

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