Lokal erzeugte Lebensmittel sind ein Steckenpferd von Kaufmann Ulrich Pebler. Seit der Eröffnung des Nassauer Rewe-Markts am neuen Standort im Jahr 2012 räumt er Eiern, Honig, Wein, Mehl, Fleisch und Obst und vielem mehr aus der Region viel Platz ein. „Ich will den Bauernmarkt im Supermarkt“, sagt er. Derzeit habe er 56 lokale Lieferanten aus einem Umkreis von 50 Kilometern. Darunter befinden sich sogar Speiseeis-Manufakturen aus Diez und Frücht.
Die Kunden sind laut Pebler bereit, für solche Produkte und Lebensmittel höhere Preise zu bezahlen. „Lokal und regional schlägt bei den Kunden Bio“, sagt er. Die Erzeuger wiederum profitierten, weil sie die Erlöse erhielten, die sie für einen wirtschaftlichen Betrieb benötigen. Dass das Thema auch im Rewe-Konzern immer wichtiger wird, zeige die Tatsache, dass in der zuständigen Zentrale mittlerweile vier Menschen damit beschäftigt seien. Dazu hat Pebler sicher beigetragen, denn er treibt das Thema unermüdlich voran.
Der Nassauer Kaufmann sieht noch viel Potenzial. „Viele lokale Erzeuger tun sich schwer abzuschätzen, wie sich ihre Produkte am Markt absetzen lassen“, sagt er. Als Beispiel nennt er eine wieder in Betrieb genommene Mühle im Rupbachtal, zu der er gleich Kontakt aufgenommen hatte. „Mittlerweile ist deren Mehl in vielen Märkten der Region vertreten“, sagt Pebler. Im vierten Jahr hintereinander organisiert er nun auch den Genussmarkt „lokal und lecker“, der an wechselnden Orten stattfindet. Diesmal sind die Direktvermarkter am 14. Oktober im Limeskastell in Pohl zu Gast. Das Interesse der Erzeuger und des Publikums steigt spürbar. Habe man zur Premiere in Misselberg 9 Anbieter gezählt, sei diese Zahl bei den Veranstaltungen in Dausenau (15) und Nassau (17) auf nun 23 Anbieter gestiegen. „Wenn wir halbwegs gescheites Wetter haben, rechne ich mit bis zu 2500 Besuchern“, sagt Pebler. crz