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Rhein-Lahn/Berlin

Digital-Pflicht bringt Aus fürs Corona-Testzentrum: Jüngste Entwicklungen werden für Emser Zahnarzt zum Problem

Von Markus Gerhold
Seit Wochen ist Katharina Darscheid mit einem Auto der Praxis als Teil eines mobilen Teams unterwegs, um in Kitas, Firmen und Schulen im Rhein-Lahn-Kreis und im unteren Teil des Westerwaldkreises bis zu 4000 Menschen pro Woche zu testen. Die Idee der mobilen Teststation wurde schnell zum Selbstläufer. Doch eine zusätzliche digitale Infrastruktur für das gesamte Testteam wäre zu teuer. Deshalb ist bald Schluss.
Seit Wochen ist Katharina Darscheid mit einem Auto der Praxis als Teil eines mobilen Teams unterwegs, um in Kitas, Firmen und Schulen im Rhein-Lahn-Kreis und im unteren Teil des Westerwaldkreises bis zu 4000 Menschen pro Woche zu testen. Die Idee der mobilen Teststation wurde schnell zum Selbstläufer. Doch eine zusätzliche digitale Infrastruktur für das gesamte Testteam wäre zu teuer. Deshalb ist bald Schluss. Foto: Sascha Ditscher

„Es bleiben ein paar Euro hängen.“ Dr. Christoph Blum macht im Gespräch mit unserer Zeitung vor einigen Tagen keinen Hehl daraus, dass das Geschäft in dem Projekt „Testen für alle“ nicht nur ein Nullsummenspiel für ihn ist. Zu diesem Zeitpunkt ist von den Vorwürfen gegen einige Testzentren – vor allem in Bayern und Nordrhein-Westfalen – noch nichts bekannt. Doch schon damals wundert sich der Bad Emser Zahnarzt über manches Phänomen beim Projekt „Testen für alle“. Die unkomplizierte Registrierung, vor allem aber die kaum erkennbaren Kontrollinstanzen machten den Mediziner schon seit einiger Zeit stutzig. Doch das hielt ihn nicht davon ab, sich an der großflächig angelegten Testaktion auf das Coronavirus zu beteiligen. Nach den Entwicklungen in den vergangenen Tagen steht für Blum jedoch fest: So geht es nicht weiter. Das Problem ist die geplante Digitalisierung der Testdokumentation. Die kostet Geld. Und dieses Problem hat Blum nicht alleine: Auch viele weitere private Teststationen könnten aufgeben.

Lesezeit: 4 Minuten
Blum hat eigentlich seine Praxis in Bad Ems, doch er fühlte sich angesprochen von dem Aufruf der rheinland-pfälzischen Landesregierung im Februar, eine großflächige Teststruktur zu schaffen. Zusammen mit seiner Mitarbeiterin Katharina Darscheid machte sich der Mediziner daran, zu überlegen, wie eine Testinfrastruktur aussehen könnte. Schnell war die Idee geboren, dass ...