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Nastätten

Corona: Wie uns das Virus neue Rollen abverlangt

Von Cordula Sailer
Von zu Hause aus arbeiten und nebenher die Kinder betreuen: Eine Herausforderung, mit der es viele Mütter und Väter in den vergangenen Wochen zu tun hatten. Sabine Stoltefaut, psychologischer Coach für Familien, rät, neue Rollen in der Corona-Krise bewusst einzunehmen.
Von zu Hause aus arbeiten und nebenher die Kinder betreuen: Eine Herausforderung, mit der es viele Mütter und Väter in den vergangenen Wochen zu tun hatten. Sabine Stoltefaut, psychologischer Coach für Familien, rät, neue Rollen in der Corona-Krise bewusst einzunehmen. Foto: picture alliance/dpa

Die Corona-Pandemie ist keine leichte Zeit für Familien: Bei manchen sind die Kinder seit Wochen zu Hause, da die Kita nur eine eingeschränkte Betreuung anbietet oder der Unterricht in der Schule nicht stattfindet. Man selbst sitzt deshalb vielleicht im Homeof-fice, hat Kurzarbeit oder im schlimmsten Fall keine Arbeit mehr. Das ist eine Herausforderung, vielleicht sogar eine Überforderung. Wie Familien besser mit der Lage zurechtkommen können, darüber hat Sabine Stoltefaut, psychologischer Coach für Familien aus Nastätten, mit unserer Zeitung gesprochen.

Lesezeit: 3 Minuten
In der Regel ist unser Alltag zu 100 Prozent ausgelastet: mit der Arbeit, Familie und sozialen Kontakten. Doch durch die Corona-Krise sind für viele Menschen neue Rollen dazugekommen, die sie übernehmen müssen, erklärt Stoltefaut: die des Lehrers, der Kita-Erzieherin oder die des Versorgers der eigenen Eltern. Andere Rollen fallen vielleicht weg ...
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Arbeit mit Glaubenssätzen

Eine wichtige Rolle für die Arbeit von Sabine Stoltefaut spielen Glaubenssätze. Solche Sätze können sein: „Du musst zuverlässig sein“; „Von nichts kommt nichts“; „Du musst bescheiden sein“. Wer gelernt hat, bescheiden zu sein, „würde sich nie einen kleinen roten Porsche gönnen“, nennt Stoltefaut ein Beispiel.

Glaubenssätze können uns im Alltag blockieren, so der Coach. Aber es gebe auch positive solcher Sätze wie „Du kannst alles schaffen, wenn du willst.“ Bei oberflächlichen Glaubenssätzen gehe es oft schnell, sie loszuwerden. Bei tiefen, die eigene Persönlichkeit betreffenden Sätzen, sei das schwieriger: Etwa, wenn jemand verinnerlicht hat: „Ich kann nichts.“

Zunächst einmal gehe es darum, sich die eigenen Glaubenssätze bewusst zu machen und zu schauen, bei welchen Alltagssituationen sie einen blockieren. Mit einem tiefen, positiven Gefühl, das von einer schönen Erinnerung herrühre, könne man sich einen neuen positiven Glaubenssatz schaffen. Doch nur ein neuer Satz helfe nicht weiter, man müsse auch in den Situationen, in denen der alte Satz einen behindert hat, neue Verhaltensweisen entwickeln.

Das sei ein Prozess, bei dem man sich selbst Anerkennung zollen solle, wenn das neue Verhalten klappt, „und sich belächeln, wenn man wieder ins Fettnäpfchen getreten ist“, sagt Stoltefaut. Doch auch ein Glaubenssatz, den man loswerden möchte, kann seine Stärke haben. Wessen Glaubenssatz es ist oder war, bescheiden zu sein, der habe auch gelernt, mit wenig zurechtzukommen. csa

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