Erste Spuren eines Baukörpers auf der Marksburg schon vor drei Jahrzehnten entdeckt
Bereits vor mehr als drei Jahrzehnten hatte es bei Aushubarbeiten für ein neues Abwasserrohr auf dem Batteriehof, dem Platz zwischen dem Palas aus dem 13. Jahrhundert und der Kleinen Batterie von 1711, Hinweise auf einen verschwundenen Baukörper gebracht. Das damalige Grabungsteam unter der Leitung von Joachim Zeune entdeckte die Westwand eines Gebäudes, das bis auf seine Grundmauern abgebrochen worden war und komplett unter dem Hofniveau liegt. Da der DBV eine historische Quelle bekannt ist, nach der im Jahre 1588 „die Kirche auf der Marksburg“ abgebrochen worden ist, lag die Vermutung nahe, dass es sich hierbei um das verschwundene Gotteshaus handeln könnte.
Erst 2013 konnte die Forschungsgrabung wieder aufgenommen werden. Schon damals war es Gerhard Wagner ein Anliegen, über diesen verschwundenen Bau Klarheit zu bekommen, den einzigen Teil aus der spätmittelalterlichen Geschichte der Burg, über den fast nichts bekannt war. Wieder übernahm Joachim Zeune, mittlerweile promoviert und einer der renommiertesten Burgenforscher Deutschlands, die Grabungsleitung. Er konnte acht Teilnehmer des jährlichen Seminars für Burgenforschung dafür gewinnen, sich ehrenamtlich zur Verfügung zu stellen. In wenigen Tagen wurde so im August 2013 die versteckte Kapelle im Hof der Marksburg freigelegt.