Den eigenen Wein am eigenen Stand auf dem Winzerfest verkaufen – für Markus Schäfer und Sebastian Wacket vom Freundeskreis Braubach United der Höhepunkt eines jeden Jahres. 2004 gegründet, setzt sich der Verein mit seinen Mitgliedern für Brauchtumspflege und insbesondere für das Winzerfest ein. Die Jungwinzer bewirtschaften im Nebenerwerb eine Steillage zwischen Braubach und dem Dinkholder Tal, den Marmorberg.
Nach der coronabedingten Absage im vergangenen Jahr hatte man gehofft, in diesem Jahr endlich wieder bei dem Traditionsfest feiern zu können – „und natürlich sind wir über die Absage traurig“, sagt Markus Schäfer. „Aber ich denke mal, dass die Verantwortlichen einfach Planungssicherheit brauchen und richtig entschieden haben.“
Kein Winzerfest in diesem Jahr sei, so Schäfer überzeugt, in jedem Fall besser als ein abgespecktes Winzerfest, mit Einlasskontrolle, Impfpass und/oder Testpflicht. „Dann lieber in den sauren Apfel beißen“, sagt der Ehrenamtler. Der Freundeskreis werde nun versuchen, den eigenen Wein auf anderem Wege zu verkaufen.
„Ich denke, wir werden Möglichkeiten finden, zum Beispiel im Rahmen der geplanten Weinstände am Rhein.“ Der durch die Pandemie verstärkte Wandertourismus biete viele neue Möglichkeiten.
Auch Ellen Wieghardt vom Gästehaus Wieghardt, das am Marktplatz und damit dem Epizentrum des Winzerfestes gelegen ist, hält die frühzeitige Absage „zwar bedauerlich, aber vernünftig“, wie sie auf Nachfrage erklärt. Für ein solches Fest brauche es nun mal einen langen Vorlauf, „bevor man mit Unsicherheiten plant, besser absagen“, befindet auch Wieghardt. Neben Zimmern, die man während des Winzerfestes vermiete, ist es vor allem die Geselligkeit, die ihr persönlich fehlen wird, betont die Gastwirtin. tl