Lahnstein

Attraktion in Lahnstein: Kinderheilwald um wichtige Stationen erweitert

Freunde und Förderer des Lahnsteiner Kinderheilwaldes kamen zur feierlichen Eröffnung der Erweiterungen.
Freunde und Förderer des Lahnsteiner Kinderheilwaldes kamen zur feierlichen Eröffnung der Erweiterungen. Foto: Stadtverwaltung Lahnstein/Dreiser

Seit rund zwei Jahren ist der Kinderheilwald hoch über Lahnstein ein Anlaufpunkt für Groß und Klein. Insgesamt 21 spannende Stationen umfasste der Parcours bisher und wurde bereits von Hunderten Kindern genutzt.

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Pünktlich zu den ersten frühsommerlichen Temperaturen wurde nun mit einem kleinen Festakt die Erweiterung des Kinderheilwaldes gefeiert. Die neuen Stationen richten sich insbesondere an Kinder mit Förderbedarf und bieten ein noch vielfältigeres Bewegungs- und Spielerlebnis.

Als Familienunternehmen fühlen wir uns von Anfang an mit dem Projekt verbunden und haben gerne die Herausgeberschaft übernommen.

Judith Könsgen, vom Rhein-Taunus-Krematorium in Dachsenhausen

Mit dem Kinderheilwald beschreitet die Stadt einen innovativen Weg – es gibt bisher nämlich nur zwei solcher Anlagen in Europa. Im Rahmen der Feierlichkeiten wurde auch das Buch „Von der Idee in den Wald“ präsentiert, das die Funktionen und Ziele beschreibt.

Riechen, Fühlen und Schmecken

Der Kinderheilwald auf dem Aspich steht nun noch mehr Kindern offen, denn der Willkommensbereich wurde um ein rollstuhlgerechtes Durchfahrelement erweitert, damit auch Kinder mit Beeinträchtigung gut ankommen können. Darüber berichtet die Stadt in einer Pressemitteilung. Im Umfeld um eine bereits vorhandene Hütte wurden die Sinnesstationen „Riechen, Fühlen, Schmecken“ eingerichtet, durch die man in die Atmosphäre des Waldes eintauchen kann. Hier gibt es unter anderem die Tastwand, durch die man den Wald in Form von Nadeln, Blättern oder Zapfen erfühlen kann, am Riechkasten erwarten die Kinder unterschiedliche Walddüfte. Bei der dritten Station handelt es sich um eine Wurfstation, die ebenfalls so angelegt ist, dass man sie auch mit dem Rollstuhl nutzen kann.

In seiner Ansprache betonte Lahnsteins Oberbürgermeister Lennart Siefert, dass nun auch Kinder den Wald erleben können, die der Förderung bedürfen. „Es gibt Kinder, die sich im Rollstuhl fortbewegen. Manche können ihn selbst steuern, andere werden gefahren. Dann gibt es Kinder, die gut laufen können, dafür kommunizieren sie auf ihre eigene Art und Weise. Andere Kinder wiederum sind sehr wortgewandt, haben vielleicht aber Schwierigkeiten beim Klettern und Balancieren.“ Sie alle können diesen Wald spielerisch erfahren. Damit wurden noch mehr Raum, Möglichkeiten und Ressourcen geschaffen, um noch mehr Kindern zu helfen und sie zu unterstützen, betonte Lahnsteins OB.

Bedeutender Schritt

Der schon bestehende Teil des Kinderheilwaldes erfreut sich bereits großer Beliebtheit bei Kindergärten, Schulen, Familien und natürlich den Kindern selbst. Mit der Erweiterung geht man nun den nächsten bedeutenden Schritt. Siefert betonte die Aufgabe der Politik, sicherzustellen, dass Kinder die Unterstützung erhalten, die sie benötigen, und zeigte sich erfreut über das Engagement der vielen Ehrenamtlichen, Vereine und Firmen.

„Wir sind stolz, dass ein großes Stück unseres Lahnsteiner Waldes seit einiger Zeit als Kur- und Heilwald zertifiziert ist. Dass hier nun auch ein so toller Parcours für Kinder entstehen konnte, der nun um diesen so wichtigen Teil erweitert wurde, verdanken wir einem sehr großzügigen Spender und vielen helfenden Händen, die mit Herzblut an diesem Projekt gearbeitet haben.“ Ein Wald speziell für Kinder sei eine großartige Möglichkeit, da hier ihre Individualität im Vordergrund stehe und ihre Bedürfnisse beachtet würden.

Wie unterschiedlich sich die Teile eines Baumes anfühlen, kann man an der Taststation erkunden.
Wie unterschiedlich sich die Teile eines Baumes anfühlen, kann man an der Taststation erkunden.
Foto: Stadtverwaltung Lahnstein/Dreiser

Gleichzeitig mit der Eröffnung der neuen Stationen wurde auch das Buch „Von der Idee in den Wald“ vorgestellt, das alles Wissenswerte rund um den Kinderheilwald und dessen therapeutische und waldpädagogische Ziele beleuchtet und Einblicke in zukünftige Projekte gibt. Judith Könsgen, Mitglied der Geschäftsführung des Rhein-Taunus-Krematoriums in Dachsenhausen, erläuterte: „Oft ist unklar, was ein Kinderheilwald ist und wie er funktioniert. Als Familienunternehmen fühlen wir uns von Anfang an mit dem Projekt verbunden und haben gerne die Herausgeberschaft übernommen.“ Das Buch erläutert auch die Entstehung des Kinderheilwaldmaskottchens Till und die 21 Stationen und Parcours des Kinderheilwalds. Es richtet sich auch an Eltern, Großeltern und alle, die sich für die Welt der Kinder und eine Entdeckungsreise durch den Kinderheilwald interessieren. red/tl