Frieden beginnt im kleinen, persönlichen Umfeld und nicht erst Tausende Kilometer entfernt, wo ein Krieg tobt. Frieden muss hier und jetzt gelernt und täglich neu eingeübt werden. So lautete eine der Botschaften. Solidarität und Hilfsangebote für die Ukraine seien das Eine, was jetzt nötig sei. Daneben sei es auch wichtig, sich unabhängig von Nationen, Sprachen, Herkünften und Religionen als Menschen verbunden zu wissen und friedlich und fair miteinander umzugehen, so Romero Hocke und Anna Sidiropoulou, die die Andacht mitgestalteten.
Wer sich einseitig positioniere und Schüler aus einem der Kriegsländer beschimpfe, leiste einem Rassismus Vorschub, und der habe an der Schule keinen Platz. So betonte Schulsprecher Markus Kowsik: „Nicht jeder Mensch, der Russisch spricht, ist für den Krieg. Nur, weil ich Russisch spreche, heißt das nicht, dass ich für den Krieg bin. Ich bin für Frieden.“
Neben der Einladung an die Schüler, Sorgen und Gefühle in Bezug auf den Krieg zuzulassen und darüber ins Gespräch zu kommen, wurde miteinander das alte Lied „We shall overcome“ gesungen, um miteinander die Stimme gegen den Krieg, gegen jede Form von Gewalt, gegen jede Unterdrückung zu erheben. Die Schülervertretung kündigte an, in Zusammenarbeit mit Markus Pfaff, Lehrer am „Goethe“, und Schulpfarrer Markus Bomhard weitere Projekte und Friedensaktionen anzugehen, darunter ein Spendenaufruf.
Ab dieser Woche werden auch am Goethe-Gymnasium Bad Ems geflüchtete Kinder und Jugendliche unterrichtet werden. Christa Habscheid, Schulleiterin am Goethe-Gymnasium, sagte, die Schulgemeinschaft werde alles tun, damit diese Jugendlichen gut aufgenommen werden. Sie sei dankbar und stolz, dass die Schüler am Goethe-Gymnasium für den Frieden so eng zusammenständen.