Nassau/Rhein-Lahn

1267 Menschen versorgt: Erneut großes Interesse an Impfaktion in der Stiftung Scheuern

Ein Großaufgebot von Helfern des DRK Rhein-Lahn mit Unterstützung von Mitstreitern aus Koblenz sorgte dafür, dass in Scheuern 1267 Menschen an einem Tag geimpft wurden.
Ein Großaufgebot von Helfern des DRK Rhein-Lahn mit Unterstützung von Mitstreitern aus Koblenz sorgte dafür, dass in Scheuern 1267 Menschen an einem Tag geimpft wurden. Foto: Tatjana Stahl, DRK-Kreisverband Rhein-Lahn

Auch die zweite große Impfaktion in der Stiftung Scheuern verlief ohne Zwischenfälle und sehr erfolgreich. 1267 Menschen haben sich laut einer Mitteilung der Stiftung Scheuern impfen lassen. Die überwiegende Zahl der Geimpften hat dabei ihre Zweitimpfung erhalten. Die Organisatoren vom DRK Kreisverband Rhein-Lahn und der Stiftung Scheuern seien sehr zufrieden mit dem Erreichten.

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In den Wochen davor ging es turbulent zu. Denn dieser Impftermin forderte von den Organisatoren besonders gute Absprachen und großes Organisationsgeschick, zumal zwei Impfstoffe in großen Mengen verimpft wurden. Die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission zum Einsatz der Impfstoffe von AstraZeneca und Biontech haben auch in der Stiftung Scheuern viele Menschen verunsichert.

So wurden bis kurz vor der Impfung noch An-, aber auch Abmeldungen gelistet. Gleichzeitig bedeutete das eine herausfordernde Logistik zur Beschaffung der Impfstoffe und eine engmaschige Kontaktaufnahme auch am Impftag selbst.

So waren zwei Impfzentren im Boot, die für das Ordern der Impfstoffe zur Verfügung standen. DRK-Einsatzleiter Freddy Czopowski ging auf Nummer sicher. Er schickte die elf Teams dank guter Vorbereitung in einen reibungslosen Einsatz. Zu seinem Team gehörten rund 40 Helfer vom DRK Kreisverband Rhein-Lahn, der Unterstützung vom DRK aus Koblenz bekam.

Darunter waren Ärzte, Rettungsassistenten, Apotheker und eine PTA, die nun zum vierten Impftermin in der Stiftung Scheuern waren. Die Einsatzvorbereitung lag bei Freddy Czopowski, Heike Mies und Dr. Hans Jaeger.

Der Mammuttag begann um 7.30 Uhr, und Freddy Czoposwki koordinierte „seine“ Leute in gewohnter Zuverlässigkeit und mit großer Souveränität. „Lasst Euch Zeit, arbeitet mit Ruhe und wenn Ihr Fragen habt, meldet Euch bitte! Ihr wisst ja, es gibt keine doofen Fragen“, sagte er und spielte damit auf die enge Funkverbindung an, die an diesem Tag ganz sicher neben dem Material rund um den Impfstoff eine wichtige Arbeitsgrundlage für alle war. Mit im Gepäck hatte er seinen Elektroroller mit dem er ruckzuck an vielen Orten zur Stelle war.

Auch der leitende Impfarzt Hans Jaeger bedankte sich im Namen des DRK-Kreisverbandes für die Vorbereitung und bei allen Anwesenden für ihre Mitarbeit. „Wir sind ein eingespieltes Team, und die vor uns liegende Aufgabe werden wir auch wieder gemeinsam meistern“, sagte er. Gegen 18.30 Uhr war Schluss, und jeder hatte seine Impfdosis erhalten. Im Gegensatz zum ersten Impftermin Ende Februar waren die Einsatzkräfte nur einen Tag vor Ort.

Zügig schwärmten die Impfteams nach der Einweisung aus. Für die Wohnhäuser auf dem Campus waren sechs Teams unterwegs. Nach Bad Ems, Nassau, Nastätten und Laurenburg fuhren zwei Teams und dann gab es noch zwei feste Stationen auf dem Gelände der Stiftung und eine in der Werkstatt im Mühlbachtal.

Die DRK-Impfteams wurden jeweils von ortskundigen Mitarbeitern aus der Stiftung Scheuern geführt. Flankiert wurde die Impfaktion von der gut aufgestellten Schnelltestergruppe aus den eigenen Reihen der Stiftung, die zum Glück ihrerseits Rückendeckung von routinierten Testern der Bundeswehr hatten, die nach ihrem Abzug ehrenamtlich halfen.

Mit Blick auf die dahinterstehende Organisation weit im Vorfeld zur eigentlichen Impfung bedankt sich der gesamte Vorstand der Stiftung Scheuern herzlich bei seinen Partnern vom DRK. „Die Gruppen um Freddy Czopowski, Einsatzleiter und Koordinator des Deutschen Roten Kreuzes, und Dr. Hans Jaeger, haben die Aktion mit viel Sorgfalt und Professionalität vorbereitet und umgesetzt“, hieß es von Pfarrer Gerd Biesgen, dem theologischen Vorstand. Dennoch sind sich die Verantwortlichen der Stiftung Scheuern im Klaren, dass die Schutzmaßnahmen für die Menschen so schnell nicht zurückgefahren werden dürfen.

„Trotz sinkender Inzidenzwerte müssen wir vorsichtig bleiben. Wir sind und bleiben in der Fürsorgepflicht“, so Bernd Feix, pädagogischer Vorstand der Stiftung. „Natürlich ist uns klar, dass sich die Menschen Lockerungen herbeisehnen, um endlich wieder mehr Kontakte pflegen zu können. Aber wir sind auch nach dieser Zweitimpfung erst einmal bis Ende Mai an Landesverordnungen zum Schutz der Menschen gebunden.“

Jetzt heißt es, die nächsten Tage nach der Impfung gut zu überstehen. Das Personal in Pflege und Betreuung aus Wohnen, Werkstatt und Tagesförderstätte wird bereichsübergreifend koordiniert, um Ausfälle in der Betreuung durch mögliche Impfreaktionen zu kompensieren. Eine Erleichterung ist überall zu spüren. Nach 14 Tagen dürfen sich dann endlich die Menschen ein Stück sicherer fühlen. Und nicht nur die Geimpften freuen sich, sondern alle Verantwortlichen sind froh, einen Schritt weiter vorangekommen zu sein im Kampf gegen die Pandemie.