Lahnstein

11. Lulo-Reinhardt-Gitarrenfestival: Internationale Saitenkünstler gefallen in Lahnsteins Stadthalle

Der Argentinier Quique Sinesi und die Australierin Stephanie Jones begeisterten die Zuhörer mit ihren vielseitigen Kompositionen.  Foto: Musikszene Lahnstein e. V.
Der Argentinier Quique Sinesi und die Australierin Stephanie Jones begeisterten die Zuhörer mit ihren vielseitigen Kompositionen. Foto: Musikszene Lahnstein e. V.

Rhythmische Gitarrenklänge füllten am vergangenen Donnerstag die Stadthalle in Lahnstein. Das mittlerweile 11. Internationale-Lulo-Reinhardt-Gitarrenfestival stand auf dem Programm und bescherte dem Publikum internationale Klänge aus Südamerika, Australien und Weißrussland.

Lesezeit: 2 Minuten
Anzeige

Wieder einmal fanden sich hochkarätige Künstlerinnen und Künstler auf Lahnsteins Bühne ein. Quique Sinesi aus Buenos Aires gilt heute als einer der wichtigsten Gitarristen Südamerikas und bewies dies auch in Lahnstein. Sein Spiel beruht auf der traditionellen Musik seiner argentinischen Heimat, in die er Elemente des Jazz, der Klassischen Musik und der Weltmusik einfließen lässt. Stephanie Jones, die erfolgreichste australische Gitarristin der jungen Generation, hat mit ihrem energiegeladenen Auftritt das Lahnsteiner Publikum in den Bann gezogen. Eine alte Bekannte ist die aus Belarus stammende Yuliya Lonskaya, die mit eigenen Classic-, Folk-, Jazz- und Bossa-Nova-Stücken brillierte.

Der Lahnsteiner Musikszene, dem Veranstalter des Festivals, war es ein besonderes Anliegen, den Abend mit Blick auf die aktuelle Corona-Lage so sicher wie möglich zu gestalten. Aus diesem Grund hatte der Verein vor der Veranstaltung sogar schon ein mobiles Testzentrum im Foyer der Stadthalle eingerichtet, um auf eine mögliche 2 G-plus-Regelung vorbereitet zu sein. Auch wenn die Veranstaltung am Ende unter der 2 G-Regel durchgeführt werden durfte, nutzten trotzdem einige der rund 170 Zuschauer die Gelegenheit, sich im Foyer testen zu lassen. Viele hatten aber ohnehin schon einen Test an einer externen Teststation gemacht. Die in der Anzahl begrenzten Besucher erlebten ein musikalisch hochwertiges und künstlerisch äußerst kreatives Konzert. Man kann es fast schon als Tradition des Festivals bezeichnen, dass die Künstlerinnen und Künstler auch am Donnerstag wieder in unterschiedlichen Besetzungen und auf einem hohen musikalischen Kommunikationslevel spielten.

Den Beginn machte der Namensgeber des Festivals selbst. Lulo Reinhardt spielte im Duo mit seinem langjährigen Weggefährten, dem Trommler und Percussionisten Uli Krämer. Das blinde Verständnis der beiden und die gegenseitige musikalische Inspiration zeugen von einer Freundschaft, die über das rein Musikalische weit hinaus geht. Es kommt nicht von ungefähr, dass die beiden im nächsten Jahr bereits ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum feiern.

Anschließend stellten sich die internationalen Künstlerinnen und Künstler zunächst einzeln vor, um fortan in unterschiedlichen Besetzungen zu spielen, meist begleitet von Uli Krämer, der erhöht auf einem Podest zwischen den Gitarristen den optischen Mittelpunkt auf der Bühne darstellte. Besonders ragte das Schlussstück vor der Pause heraus, bei dem alle Musiker zusammen mit einer unbändigen Spielfreude und doch jeder mit seinem ganz eigenen Stil ein gemeinsames Feuerwerk aus Gitarrenklängen entfachten.

Im zweiten Teil ging es dann mit südamerikanischem Flair weiter, als der Argentinier Quique Sinesi, seines Zeichens Grammy-Preisträger, zusammen mit Lulo Reinhardt dessen Stück „Lulos Samba“ spielte. Ein weiterer Höhepunkt im zweiten Teil des Abends war das Duo-Stück der Australierin Stephanie Jones, die aus der Klassik kommt und auf imponierende Art und Weise die zehnsaitige Gitarre spielt, und Yuliya Lonskaya aus Belarus, die neben den klassischen Aspekten auch Folk, Jazz und Bossa Nova Elemente in das Arrangement mit einbrachte. Zum Ende des Gitarrenabends fanden sich alle Beteiligten auf der Bühne ein und spielten zum Abschluss mit viel Gefühl füreinander und Leidenschaft für ihr Instrument die Stücke „Mar Y Sol“ und „Libertango“. Das Publikum war begeistert und würdigte die musikalische Leistung mit stehenden Ovationen.