Plus
St. Goar

Zank um den Rheinbalkon geht weiter: SPD geschlossen gegen Modellstadtprojekte

Auch die diesjährige Haushaltsdebatte in St. Goar war geprägt von den Modellstadtprojekten: Rathausplatz und Rheinbalkon sollen im Mai fertig sein, reißen aber tiefe Löcher in den städtischen Etat. Die SPD sprach von einem „Desaster“ und einer „unendlich traurigen“ Geschichte. Foto: Suzanne Breitbach
Auch die diesjährige Haushaltsdebatte in St. Goar war geprägt von den Modellstadtprojekten: Rathausplatz und Rheinbalkon sollen im Mai fertig sein, reißen aber tiefe Löcher in den städtischen Etat. Die SPD sprach von einem „Desaster“ und einer „unendlich traurigen“ Geschichte. Foto: Suzanne Breitbach

Bei der Debatte um den diesjährigen Haushaltsentwurf der Stadt St. Goar hat es zwischen CDU und SPD im Stadtrat wieder ordentlich gescheppert. Nicht nur, weil es mit großen Schritten auf die nächste Kommunalwahl zugeht. Dass der Ton zunehmend schärfer wird, ist allem voran der Modellstadt und der damit einhergehenden Kostenexplosion und Neuverschuldung geschuldet, die eine Tiefe Kluft zwischen Sozial- und Christdemokraten im Stadtrat aufgerissen hat.

Lesezeit: 4 Minuten
Am Ende kam es dann wie erwartet: Die CDU stimmte dem Etat geschlossen zu, die SPD hielt dagegen – und wurde überstimmt. Schönreden ließen sich die Kosten für den Rheinbalkon wahrlich nicht. Im aktuellen Haushaltsentwurf sind sie unter dem Punkt „Modellstadt St. Goar – Markt und Lotsenplatz“ aufgeführt. Gesamtkosten: knapp 4,12 ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Denise Bergfeld kommentiert: Debattenkultur im Rat lässt stark zu wünschen übrig

Es war nicht der Blick nach vorne, sondern eine rückwärtsgerichtete Debattenkultur, gespickt mit gegenseitigen Vorwürfen, in die der Diskurs über den Haushalt in St. Goar letztlich abdriftete. Mal ehrlich, liebe Volksvertreter: Bringt es die Stadt in irgendeiner Form weiter, in den Krümeln der vergangenen 20 Jahren zu wühlen und öffentlich darüber zu streiten, wer was und wann zu welchem Zeitpunkt verbockt hat?

Dass sich der amtierende und der frühere Stadtbürgermeister regelmäßig verbale Dispute im Stadtrat liefern, ist ein Stück weit normal. Auch, dass nicht immer alle einer Meinung sind. Dass es auch mal lauter werden kann – okay.

Das Ganze gipfelte aber darin, dass der Ex-Bürgermeister Peter Ockenfels (SPD) bezüglich des Schuldenstands von einem „Desaster“ sprach und den Amtsinhaber persönlich dafür verantwortlich machte.

Was wiederum Horst Vogt (CDU) nicht auf sich sitzen lassen wollte und sichtlich aufgebracht mit einer 20 (!) Jahre alte Anekdote konterte: 1999, als Ockenfels noch Stadtbürgermeister war, sei kein Geld übrig gewesen, um vier neue Reifen für den damaligen VW-Bus anzuschaffen.

Kerstin Arend-Langenbach (CDU) setzte an zu einem Vernunftappell, stellte fest, dass der Ton im Stadtrat für beide Seiten unerträglich ist, um dann aber wenig später ins gleiche Horn zu blasen und zu skandieren, die Stadt St. Goar sei früher ein „Dreckeck“ gewesen und heute eine schöne Stadt.

Was daraus folgt? Stillstand, nicht Erkenntnis. Eine gewinnbringende Debatte lebt vom gegenseitigen Austausch. Aber doch bitte immer im Sinne der Sache und nicht gipfelnd in persönlichen Vorwürfen garniert mit „ollen Kamellen“ von vor 20 Jahren.

Meistgelesene Artikel