Rhein-Hunsrück

Wintergäste im Rhein-Hunsrück-Kreis: Futterglocken für gefiederte Freunde bauen

Ein Rotkehlchen, Vogel des Jahres 2021, fühlt sich an einer Futterglocke sichtlich wohl. Foto: SGD Nord
Ein Rotkehlchen, Vogel des Jahres 2021, fühlt sich an einer Futterglocke sichtlich wohl. Foto: SGD Nord

Viele Vögel sind bereits in ihre Winterquartiere im Süden gezogen. Doch einige Vogelarten wie Amseln oder Meisen verbringen auch die kalte Jahreszeit bei uns. Um diesen Vögeln zu helfen, platzieren Tierfreunde häufig Futterstellen im Garten, auf der Terrasse, dem Fensterbrett oder dem Balkon.

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Diese Hilfe erleichtert den Vögeln das Überleben – gerade, wenn die Böden gefroren sind. Beim Füttern kann man aber auch Fehler machen. Darauf weist die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord als Obere Naturschutzbehörde hin.

Folgendes sollte man beachten, um den Tieren wirklich zu helfen:

Der Ort: Bei der Auswahl des geeigneten Platzes sollte man darauf achten, dass dieser vor Nässe geschützt und für Katzen sowie andere Fressfeinde nicht erreichbar ist.

Das Futter: In ein Futterhäuschen sollte Mischfutter aus Sonnenblumenkernen, Haferflocken und Rosinen gestreut werden, das auch im Fachhandel erhältlich ist. Futterglocken kann man selbst herstellen. Einen gesonderten Tipp dazu gibt es am Ende des Textes. Bei fetthaltigem Futter sollte man grundsätzlich darauf achten, dass man das richtige Fett benutzt. Vermeiden sollte man etwa Futter auf der Basis ungeeigneter Fette: Palmöle sind keine natürliche Nahrungsquelle für heimische Vögel, zudem ist die Herstellung nicht nachhaltig.

Die Handhabung: Eine regelmäßige Säuberung des Futterhauses und der Bodenfläche darunter ist wichtig. Dies sollte, wenn möglich, mehrmals pro Woche passieren – immer dann, wenn das Futter Anzeichen des Verderbens zeigt oder verunreinigt ist. Denn über verdorbenes Futter, Schimmel und Kot können Krankheiten verbreitet werden. Dies gilt insbesondere bei feuchterer und milderer Witterung. Am besten ist es daher grundsätzlich, das Futter häufiger und in kleinen Mengen auszustreuen. Ist es so mild, dass die Vögel noch oder wieder selbst Futter finden können, sollte auf die Winterfütterung verzichtet werden. Denn gerade fettreiche Nahrung kann in den wärmeren Monaten dafür sorgen, dass die Tiere übergewichtig werden.

Was kann man über den Winter hinaus tun? Zur ausgewogenen Ernährung benötigen Vögel in erster Linie eiweißreiche Insekten – vor allem, um ihre Jungen gesund zu versorgen und aufzuziehen. Deshalb ist es für sie die beste Hilfe, wenn die verbliebenen und ökologisch intakten Lebensräume erhalten bleiben. Dazu kann jeder Einzelne beitragen: mit vielfältigen Blumenwiesen im naturnahen Garten und dem Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel.

So baut man eine Futterglocke: Grundlage für eine Futterglocke sind Rindertalg und Margarine. In einem Topf erhitzt, kann man das flüssige Fett mit Sonnenblumenkernen, Haferflocken und Weizenkleie anreichern, bis ein fester Brei entsteht. Diesen lässt man etwas abkühlen und füllt ihn dann in einen Blumentopf oder in eine halbe Kokosnussschale. Um den Vögeln eine Anflugmöglichkeit zu bieten, sollte ein Stöckchen eingearbeitet werden.

Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite der SGD Nord unter www.sgdnord.rlp.de