Die beiden Landräte Günter Kern (SPD) und Bertram Fleck (CDU) verstanden sich gut – trotz unterschiedlicher Parteizugehörigkeit. Die spielt in einem Gremium wie dem am 11. Mai 2005 gegründeten Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal ohnehin keine Rolle.
Sicherung und Weiterentwicklung des Welterbegebiets zwischen Bingen/Rüdesheim und Koblenz, lautete der Zweck des Verbands, dem sich Fleck und Kern verpflichtet fühlten. Die gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Landräten bewährte sich und hatte auch positive Ausstrahlung auf gemeinsame politische Themen wie die Mittelrheinbrücke, die die Landkreise beiderseits des Rheins gemeinsam anstrebten.
Mit der Amtsübernahme von Marlon Bröhr im Rhein-Hunsrück-Kreis geriet dies in den Hintergrund. Bekanntlich hatten Bröhr und die CDU im Hinblick auf die Brücke eine andere Ansicht als die Landesregierung. Bröhr überließ seinem Landratskollegen Frank Puchtler dann auch die Aufgabe als Vorsitzender des Zweckverbands. Der turnusgemäße Wechsel an der Spitze war damit erst einmal kein Thema mehr.
Umso begrüßenswerter ist es nun, dass der Wechsel wieder Thema geworden ist. Die Bereitschaft der beiden jungen Landräte in beiden Kreisen, diesen Wechsel wieder aufzunehmen und die Aufgaben in fruchtbarem Miteinander anzugehen, lässt hoffen. Beide haben ihre Bereitschaft erklärt, eine solch erfolgreiche Kooperation wie zu Zeiten von Kern und Fleck wieder aufnehmen zu wollen. Parteipolitisch wären die Voraussetzungen da. Jörg Denninghoff ist SPD-Mitglied, und der parteilose Volker Boch wurde bei seiner Wahl zum Landrat von der SPD unterstützt. Aber Parteipolitik spielt bei der Verbandsarbeit ja keine Rolle.