Dill/Rheinböllen/Rzeszow. Als die Hunsrücker mit ihren Transportern an der Grenze zwischen Polen und der Ukraine eintreffen, wird ihnen schnell klar: Nicht alles, was an den verschiedensten Stellen im Hunsrück und darüber hinaus an Hilfsgürtern gesammelt wird, wird auch tatsächlich gebraucht.
„Dort fahren aktuell schon Müllwagen herum, um die Kleidung, die sich stapelt, einzusammeln“, berichtet ein Mann aus Dill, der sich am Wochenende auf den Weg zur Grenze gemacht hat. Denn Kleidung gehöre aktuell nicht zu den Dingen, die dort benötigt würden. „Mütter durchwühlen die Haufen höchstens, um nach Kuscheltieren zu suchen“, berichtet er. Dank Kontakten zu einem ukrainischen Krankenhaus und einer Kinderklinik, die eine gebürtige Ukrainerin hergestellt hatte, haben die Hunsrücker Hilfsgüter dabei, die explizit gewünscht waren – Verbandsmaterial etwa, Nahrung und Hygieneartikel.
Ein gebürtiger Russe, der in Polen kurz vor der Grenze sein Bürogebäude in ein Auffanglager umfunktioniert hat, listet ihnen zudem auf, was aktuell am Nötigsten gebraucht wird. Neben Lebensmitteln in Konservendosen sind das Taschenlampen, Batterien, Schlafsäcke und Isomatten, Bettwäsche – insbesondere für Krankenhäuser –, Funkgeräte, Kerzen, Feuerzeuge, Thermounterwäsche gegen die Kälte, Bauchspritzen und Verbandmittel, Hygieneartikel wie Seife, Binden und Windeln für Erwachsene und Kinder sowie alte Handys – insbesondere welche mit Tasten und ohne Touchscreen. All das wird aktuell unter anderem in Dill gesammelt. Alles weitere wie Kleidung, Matratzen oder Möbel etwa würden erst dann benötigt, wenn die Geflüchteten in einer Wohnung untergebracht würden.
Der gebürtige Russe war es auch, der bei der Vermittlung der Geflüchteten half. „Ohne Dolmetscher sollte man sich nicht auf den Weg machen“, rät der Diller Helfer.
Wer sich ebenfalls auf den Weg an die ukrainische Grenze machen will und Tipps braucht oder wer Hilfsgüter spenden will, meldet sich unter Tel. 0162/947 81 52