Die Öffnung der Grundschulen ist ein gutes Signal. Auch wenn jetzt sicher darüber diskutiert wird, ob dies der richtige Weg ist und große Sorge vor den mutierten Varianten des Virus besteht, steht wohl fest: Einen Königsweg gibt es einfach nicht. In den vergangenen Wochen stand das Leben gefühlt komplett still, zum Erliegen gekommen ist die Ausbreitung des Virus damit allerdings nicht.
Stattdessen hat sich eine allgemeine Stimmung ausgebreitet, die zwischen Lethargie und Gereiztheit schwankt – eine emotionale Situation, die in vielen Fällen nachvollziehbar ist. Die einen denken, dass sich wahrscheinlich doch zu wenig Leute an die Regeln halten, die anderen sind einfach nur genervt von den Einschränkungen, die sie als Eingriff in ihre Grundbedürfnisse interpretieren.
In dieser diffizilen Situation, in der Erwachsene miteinander theoretisch diskutieren, leiden in der Praxis vor allem die Kinder. Deren Drang nach Bewegung, Miteinander und auch Bildung ist schon zu lange unterdrückt. Zuletzt ging gefühlt für sie gar nichts mehr, nicht mal mehr Schule. Das muss sich ändern, die Wiedereinführung von Präsenzunterricht ist ein wichtiger erster Schritt. Dem weitere folgen müssen. Es wäre, wenn die von Gesundheitsminister Jens Spahn angekündigten Spucktests in den nächsten Tagen wirklich kommen, wohl kein Problem, Kinder, die Sport treiben, im Verein aktiv sein oder in die Schule gehen wollen, regelmäßig flächendeckend zu testen, um ein normaleres Leben zu ermöglichen. Die Pandemie hat bereits so viel Geld gekostet, da wäre eine solche Investition – ob aus Bundes-, Landes- oder Kreishaushalt – kein Problem.