Rhein-Hunsrück

Vorsicht im Straßenverkehr auf dem Hunsrück: Liebestolle Rehböcke können zur Gefahr werden

Besonders Rehböcke sind derzeit auch auf Straßen unterwegs.  Foto: LJV
Besonders Rehböcke sind derzeit auch auf Straßen unterwegs. Foto: LJV

Von Ende Juli bis Anfang August erreicht die Paarungszeit des Rehwildes ihren Zenit. „Blind vor Liebe“ überqueren die Tiere Straßen und Wege. Das Liebesspiel der Rehe erfordert jetzt erhöhte Aufmerksamkeit von Verkehrsteilnehmern, denn es besteht akute Gefahr von Wildunfällen.

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Liebestolle Rehe verlieren während der sogenannten Blattzeit – der jagdliche Begriff für die Paarungszeit des Rehwildes – häufig den Blick für die ihnen drohenden Gefahren, erklärt der Landesjagdverband. Rehböcke überquerten auf der Suche nach paarungswilligen Ricken und unwillkommenen Konkurrenten scheinbar achtlos Straßen und bringen damit Verkehrsteilnehmer in Gefahr.

„Mehr als 22.000 Wildunfälle ereigneten sich in Rheinland-Pfalz im Jahr 2020. Rund 10.000 Rehe fanden im Jagdjahr 2019/2020 den Tod auf rheinland-pfälzischen Straßen“, berichtet der Verband. Keine andere Wildart komme so häufig „unter die Räder“. In der Regel seien die Morgen- und Abendstunden besonders gefährlich. Während der Blattzeit müsse aber auch tagsüber mit Wildtieren auf der Straße gerechnet werden. Autofahrer könnten jedoch mit dem richtigen Verhalten Wildunfälle selbst vermeiden. „Eine den Gegebenheiten angepasste Geschwindigkeit ist die wichtigste Regel. Denn wer mit 100 statt mit 80 Stundenkilometern unterwegs ist, hat bereits einen 25 Meter längeren Bremsweg“, heißt es weiter.

Lässt sich eine Kollision nicht vermeiden, sollten Fahrzeugführer das Lenkrad gerade halten und nicht versuchen auszuweichen – die Folgen eines solchen Manövers könnten noch verheerender sein. Ist es zum Crash mit einem Wildtier gekommen, muss der Fahrzeugführer die Unfallstelle absichern und umgehend die Polizei sowie gegebenenfalls den zuständigen Jäger informieren.

Wer nicht gerade ein Fahrzeug lenken muss, habe jetzt gute Chancen, Rehe beim Liebesspiel zu beobachten. Der jagdliche Ausdruck „Blattzeit“ leitet sich aus der Tradition ab, mithilfe eines Buchenblattes die Fieplaute eines weiblichen Rehes zu imitieren und dadurch brunftige Böcke anzulocken, erklärt der Jagdverband.