„Demokratie lebt vom Mitmachen“, lautet ein geflügeltes Wort. Und dieses scheint in der Verbandsgemeinde Kirchberg großgeschrieben zu werden.
Dass sich gleich sieben Kandidaten anschicken, die Nachfolge des amtierenden Bürgermeisters Harald Rosenbaum anzutreten, damit haben wohl die Wenigsten gerechnet. Und das dürfte obendrein ein kommunalpolitisches Novum sein – oder zumindest eine äußerst seltene Ausnahme. Denn während manche Ortsgemeinde gar keinen Bewohner findet, der sich um die Geschicke des Dorfes kümmern will, scheint die Amtsnachfolge im Kirchberger Land besonders attraktiv zu sein.
Toll zu sehen ist außerdem, dass es fast alle Parteien geschafft haben, einen Kandidaten aus den eigenen Reihen zu nominieren. Mit Ausnahme der SPD, die sich immerhin als einzige Unterstützerin des parteilosen Peter Müller ausgesprochen hat. Ob da auch die vergangene Landratswahl ein wenig Pate stand? Was diese in jedem Fall gezeigt hat, ist, dass man durchaus auch als kommunalpolitischer Neuling und ohne Parteizugehörigkeit Chancen haben kann. Vielleicht machte Volker Bochs Wahlsieg so manchem Bewerber Mut, nun in Kirchberg zu kandidieren.
Fest steht: Der Ausgang der Wahl ist völlig offen. Ist es häufig so, dass ein bestimmter Kandidat von Anfang an als Sieger gilt oder irgendwie heraussticht, ist das dieses Mal nicht der Fall. Jeder hat seine Vor- und Nachteile, jeder dürfte seine Anhänger haben. Allein, dass Kerstin Rudat als einzige Frau den Hut in den Ring wirft, macht sie zu einer Ausnahme.
Am Ende entscheidet der Bürger, wer das Rennen macht. Toll wäre, wenn diese Möglichkeit möglichst viele Menschen aus der Verbandsgemeinde nutzen würden. Denn: Demokratie lebt vom Mitmachen. Vom Mitmachen aller.