Das ist doch mal eine schöne Wendung für die Bürger: Das Schwimmbad in Gemünden könnte doch noch eine Zukunft haben. Der Verbandsgemeinderat, der vor gut drei Jahren zumindest gefühlt das Totenglöcklein fürs Freibad bimmeln ließ, bekennt sich nun zum beliebten Bad. Dies dürfte ein erster großer Schritt hin zu einer Sanierung sein – und könnte den Beginn einer positiven Gesamtentwicklung darstellen.
Vor einigen Jahren schien es so, als bräuchte niemand das Freibad Gemünden. Mit Müh und Not wurde sich im VG-Rat zu einer auf jährlich 21.000 Euro gedeckelten Kostenbeteiligung durchgerungen. Mit erheblichem Engagement schaffte es der Förderverein Schwimmbad dann im vergangenen Jahr, eine neue Heizung zu finanzieren und kurzfristig in Gang zu bringen. Wäre dies misslungen, hätte es bereits das Ende des Bads bedeuten können. Dieser Kraftakt war nicht nur beeindruckend, er wurde auch durch einen herausragenden Sommer gedankt. Vielleicht setzte der ehrenamtliche Heizungsbau auch politisch neue Gedanken in Gang. Jetzt wirkt die Sachlage jedenfalls stark verändert.
Wie die Politik argumentiert, könne dem Ort, der ja schon keine Windkraft haben dürfe und keinen Steinbruch sowie obendrauf die (Last einer) Kernzone erhält, nicht auch noch das Schwimmbad weggenommen werden. Umgekehrt wird doch erst ein Konzept daraus: Eben weil sich an der Gemündener Höhe keine Windräder drehen und kein Steinbruch die intakte Landschaft aushöhlt, kann ein Schwimmbad in Kombination mit einem durchdachten Tourismusansatz sowie der Kernzone den „Flecken“ zu dem machen, was er einst war: einer Perle im Hunsrück.
Gemünden ist seit 2014 Teil des Bund-Länder-Programms „Ländliche Zentren – Kleinere Städte und Gemeinden“. Dafür gibt's Fördergeld, und damit sollten auch Entwicklungen angestoßen werden.