Bell/Rheinböllen. Nach dem offenen Brief, den die Tierparks des Landes an Ministerpräsidentin Malu Dreyer richteten, machten sich nun heimische CDU-Politiker am Ort ein Bild der Lage, wie sie in einer Pressemitteilung berichten. „Die Not in rheinland-pfälzischen Tierparks ist groß, daher fordern wir eine Erleichterung bei Auszahlung der Futterhilfen“, sagen Tobias Vogt und Landtagsvizepräsident Hans-Josef Bracht, die sich in den Tierparks Rheinböllen und Bell über die aktuelle Lage informiert haben. Im Gegensatz zu Tierparks in anderen Bundesländern blieben die Tore in Rheinland-Pfalz für Besucher geschlossen. Kosten für Futter, Tierarzt und Personal liefen aber weiter.
„Beide Parks haben erklärt, dass sie die Kosten so weit wie möglich reduziert haben. Der Anteil der Fixkosten gegenüber variablen Kosten ist aber bei Tierparks sehr hoch. Ums Tierwohl zu sichern, kann man fixe Ausgaben nicht weiter senken“, so Vogt. Daher hatten sich auch diese beiden Parks an Dreyer gewandt. „Die Landesregierung hat zwar Futterhilfen und eine Unterstützung bei Tierarztkosten auf den Weg gebracht, diese greift aber erst, wenn die Parks in liquider Notsituation sind. Wir unterstützen die Forderung der Parks, Auszahlung der Hilfen zu erleichtern und bereits vor drohender Insolvenz zu ermöglichen“, so Bracht und Vogt. Die beiden Parks hätten gut gewirtschaftet und könnten die aktuelle Situation dadurch meistern, sofern spätestens Ostern wieder Besucher zugelassen würden. Im Frühjahr 2020 hatten die Parks Hygienekonzepte entwickelt und in entsprechende Maßnahmen investiert. Daher könnten sie den Schutz der Besucher gewährleisten, sobald die epidemiologische Lage dies wieder zulasse.
Als positives Beispiel sehen Vogt und Bracht den Zoo Neuwied, der akut gefährdet war. Er konnte durch eine enorme Spendenbereitschaft und ein Einlenken der Landesregierung gerettet werden. „Eine vergleichbare Behandlung unserer Tierparks durch die Landesregierung würde den Parks enorm helfen“, sagen Bracht und Vogt und wenden sich an die Bürger: „Die Tierparks in Bell und Rheinböllen sind ein tolles Angebot für Familien und Kinder. Sie zeichnen sich durch den Fokus auf das Tierwohl aus und zeigen Kindern und Erwachsenen die Problematiken im Umwelt- und Tierschutz auf. Sie werten die Region mit ihrem Angebot enorm auf. Wir bitten sie daher, die Parks zu unterstützen, mit ihrem Besuch nach einer möglichen Öffnung und gern mit einer Spende vorab.“
Die Spendenkonten lauten für den Tierpark Bell unter IBAN DE67.5606.1151.0005.0614 35 sowie für den Tierpark Rheinböllen unter IBAN DE62.5109.1500.1300 0542 30.