So lautet ein mit der Petition an Bürgermeister Andreas Nikolay übergebener offener Brief:
„Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren des Stadtrats, wir, die Anwohner:innen der Kuhnengasse, Klappergasse, des Thüringsbergs und des Gerbereiviertels, die hinter der Petition „Ret-tet die Simmerbach-Aue!“ stehen, möchten Ihnen heute die bisherigen 1182 Unterschriften und 393 Kommentare von Bürger:innen dieser Stadt und von Menschen, die sich ihr verbunden fühlen, in vertrauensvolle Hände übergeben. Bereits im Vorfeld der Petition waren verschiedene Bürger:innen dieser Stadt auf uns
zugegangen mit der Frage, ob sie nicht etwas tun könnten und ob man nicht die Bürger:innen befragen oder ein Bürgerbegehren starten könnte. Die Meinung der Bürger:innen, so der breite Tenor, müsse doch gehört werden. Man könne doch nicht einfach etwas entscheiden, was die Bürger:innen so nicht wollen.
All dies hat uns bewogen, eine Petition zu starten, um den Menschen, die hier leben und die sich mit dieser Stadt – ihrer Heimat – identifizieren, eine Stimme und mehr Öffentlichkeit zu geben. Die zahlreichen Kommentare und Gedankenanstöße in der Petition zeigen, dass den Menschen ihre Stadt wichtig ist und auch die Frage, wie sich diese in Zukunft weiterentwickeln wird. Bereits
nach drei Tagen war das Quorum erreicht. Fast 400 Kommentare sind zusammengekommen, in denen Menschen die Chance genutzt haben, zu sagen, was sie sich für diese Stadt wünschen und was ihnen am Herzen liegt. Menschen, denen oft vorgeworfen wird, sich nicht dafür zu
interessieren, was in der Stadt passiert. Menschen, die oft keinerlei Möglichkeit sehen, ihre Meinung kundzutun. Menschen, die hier leben, die Teil unserer Stadt und Gemeinschaft sind. Petitionen werden heute auch bereits von Kommunen direkt eingesetzt, um auf eine einfache und direkte Art eine Bürgerbeteiligung zu ermöglichen und die Meinung der Bürger:innen in die
Entscheidungsfindung einfließen zu lassen. Wir möchten mit der Petition „Rettet die Simmerbach-Aue!“ und dem breiten Meinungsbild der Bürger:innen dieser Stadt, welches diese zeichnet, bei der weiteren Diskussion unterstützen, wie eine schöne, maßvolle und naturverträgliche Gestaltung der Simmerbach-Aue, als derzeit einzige ausgewiesene Grünzone im innerstädtischen Bereich, und des darüber liegenden Grünhangs aussehen kann. Ein derartig großer Eingriff in die bestehende Natur, wie er gemäß der bisher öffentlich bekannten Planung der Bebauung durch einen privaten Investor erfolgen würde, ist
unwiderruflich, verändert das gesamte Stadtbild für die nächsten Generationen und widerspricht, aus der Sicht vieler Bürger:innen dieser Stadt, den derzeitig groß angelegten
Plänen zur naturnahen Gestaltung des Simmerbachs und der Forderung nach mehr natürlichem Grün in innerstädtischen Bereichen. Im Namen aller Unterzeichner:innen und Unterstützer:innen der Petition möchten wir, die Petent:innen, Sie – als unsere demokratisch gewählten Vertreter:innen – hiermit bitten, im Wohle und im Sinne der Bürger:innen dieser Stadt zu entscheiden.“