Menschlich ist die Forderung der CDU in St. Goar, um den Erhalt des eigenen Krankenhauses zu kämpfen, nachvollziehbar. Es stellt sich aber die Frage, ob sie zum jetzigen Zeitpunkt angebracht ist, und ob sie nicht mehr schadet als nutzt. Vor mehr als zehn Jahren wurde die Fusion der beiden Krankenhäuser am Standort Oberwesel beschlossen. Schon damals war klar, dass beide Kliniken auf Dauer nicht zu halten sind. Und so wollten die Verantwortlichen zumindest ein Krankenhaus sichern, und damit auch die Arbeitsplätze in der Region. Seitdem suchen die Verantwortlichen nach zukunftsfähigen Konzepten. Dass seitens des Trägers die Pläne, die bereits auf der Zielgeraden waren, erneut über den Haufen geworfen wurden und die Gesellschafterversammlung eine Stunde vor Beginn abgesagt wird, bereitet den Mitarbeitern und Menschen aus der Region – zu Recht – Sorgen. Die kommunalpolitisch Verantwortlichen in den betroffenen Städten sollten deshalb gerade jetzt mit einer Stimme sprechen, um in den Verhandlungen über die Zukunft der Kliniken geschlossen aufzutreten und Einigkeit zu zeigen. Sonst stehen im schlimmsten Fall nachher alle mit leeren Händen da.