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Biebernheim

Suche nach Vermissten im Ahrtal: Silberfuchs Shadow schnüffelt, was das Zeug hält

Von Monika Pradelok
Shadows Nase soll bis zu 250mal so fein sein wie die von Hunden. Foto: Werner Dupuis
Shadows Nase soll bis zu 250mal so fein sein wie die von Hunden. Foto: Werner Dupuis

Mit dem Einsatz seines Silberfuches Shadow hat Marko Weber von der Wildtierhilfe an der Loreley einen guten Riecher im nördlichen Rheinland-Pfalz bewiesen: Das Tier hat nämlich einen besseren Geruchssinn als Hunde und braucht zudem nicht so viele Pausen. So konnte der Fuchs schon viele tote Tiere auffinden und seinen Beitrag in punkto Seuchenbekämpfung beitragen.

Lesezeit: 4 Minuten
„Was ist das denn für einer?“: Marko Weber von der Wildtierhilfe an der Loreley kann sich noch gut an die ungläubigen Reaktionen der Polizeibeamten erinnern, als er ihnen vor ungefähr drei Wochen im Auftrag des Veterinäramts bei der Suche nach Kadavern und vermissten Personen im Ahrtal helfen soll. An Webers ...
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Der „Kleine“ hat eine neue Bestimmung: Monika Pradelok über den richtigen Riecher im richtigen Moment

Nachdem eine Dame Shadows Mutter auf einer polnischen Pelzfarm gekauft hatte – für Sie wissen schon was –, stellte sie im Nachhinein fest, dass das Weibchen trächtig ist. Selbstverständlich mussten die Welpen nach der Geburt weg. Und wo kann man Füchse am besten verschachern? Bei Ebay unter der Rubrik „Hunde“ natürlich – wo denn sonst?

Bloß gut, dass ein Veterinäramt auf diese „pelzigen Angebote“ aufmerksam geworden ist und Weber kontaktierte, der die Tiere aufnahm und an Zoos sowie Tierparks weiter vermittelte. Nur Shadow und sein Bruder Frodo blieben in Biebernheim. Anstatt ihrer „Bestimmung“ zu folgen, wurden sie liebevoll mit dem Fläschchen aufgepäppelt und leben nun ein behutsames Fuchsleben. Allerdings wäre aus Shadow nie wirklich ein Pelz geworden, weil er einen kleinen „Farbfehler“ hat. Einen Rotstich, um genau zu sein. Dinge gibt's!

Dass der Tierretter mit einem der beiden Füchse jemals nach vermissten Personen oder Kadavern an der Ahr suchen würde, hätte er niemals gedacht. Allerdings: Wer hätte überhaupt geglaubt, dass es jemals eine derartige Katastrophe geben wird? Unabhängig davon folgte Weber damals seinem Gefühl und traf, indem er Shadow behalten hat, die richtige Entscheidung.

Der französische Philosoph Voltaire hielt einst fest: „Das Schicksal wird schon seine Gründe haben.“ So ist es! Wäre die schwangere Füchsin auf der Farm aufgefallen, wäre das Schicksal der Welpen besiegelt gewesen. So haben sie dank Weber ein neues Zuhause gefunden, wo sie einfach nur Fuchs sein können. Was Shadow angeht, nun, der hat einen ganz anderen Werdegang als seine Geschwister eingeschlagen und begeistert mit seinen Taten nun das Internet. Der „Kleine“ hat eine neue Bestimmung in seinem Leben bekommen – ein schöneres Happy End kann es nicht geben, oder?

Flutkatastrophe im Ahrtal
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