Am Sonntag um 19.30 Uhr wissen wir, wer der neue Landrat wird. Es ist das höchste politische Amt, das im Rhein-Hunsrück-Kreis zur Wahl steht, und die Bürger haben die Möglichkeit, sich an der Abstimmung darüber zu beteiligen.
Es ist nicht so, dass ein Landrat nur ein „Grüßonkel“ beim Feuerwehrjubiläum ist, der wohlklingende Sonntagsreden im Festzelt hält – wenn das wieder möglich ist. Nein, es geht zum Beispiel um leer durch den Landkreis fahrende Linienbusse, die uns ärgern. Oder um 15 weiterführende Schulen, bei denen der Landkreis Träger ist. Was für diese Schulen getan wird oder nicht, unterliegt zwar Gesetzen, aber den Hut hat der Landrat auf. Er kann auch mitsteuern, wie es mit der Mittelrheinbrücke weitergeht. Ob das Projekt wieder Fahrt aufnimmt, wird auch der Landrat entscheidend beeinflussen. Nicht zu vergessen sind Themen, die kein Politiker, der sich einer Wahl stellt, auslässt: Digitalisierung und Mobilfunk, bei denen vor allem in unserer ländlichen Region großer Nachholbedarf herrscht.
All diese Themen haben sich die beiden Stichwahlkandidaten auf die Fahne geschrieben. Es geht am Sonntag also eher darum, zu bewerten, wem man es eher zutraut, hier mehr zu bewegen. Und egal, wer am Ende als Sieger aus der Stichwahl hervorgeht: Der Gewinner hat eine breite Mehrheit verdient. Eine noch geringere Wahlbeteiligung als am 16. Januar, als nur 39,47 Prozent der Rhein-Hunsrücker zur Wahl gingen, wäre wirklich nicht gut.
Nur bitte dran denken: Am Samstag keine Briefwahl mehr zur Post bringen oder in den Briefkasten werfen. Wer spät dran ist, kann seine Briefwahl im Rathaus, beim Ortsbürgermeister oder am Sonntag im Wahllokal abgeben. Die Post stellt sonntags nämlich nicht zu.