Simmerner Migrationsberaterin geht in den Ruhestand: 23 Jahre zwischen den Kulturen vermittelt
Nach zwei Jahren wurde die Zielgruppe durch verstärkten Zuzug von Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien und Serbien schnell größer. Auch hier habe Lidija Eckert eindrucksvoll ihre persönlichen Vorzüge gezeigt: „In bemerkenswerter Weise ist es dir immer gelungen, unterschiedliche Denk- und Sichtweisen miteinander zu verbinden. Du bist einfach eine Vermittlerin zwischen den Kulturen“, lobte Caritas-Direktorin Victoria Müller-Ensel.
Blickt man auf die Jahre der scheidenden 64-Jährigen, so bestätigen die zurückliegenden Projekte und Aktivitäten die guten Worte: Von der Elternarbeit im Kindergarten bis zum Erzähl-Café für Menschen aller Kulturen, vom „Internationalen Kochen“ bis zum Welt-Frauentagsfest – was Lidija Eckert ins Leben rief, fand stets großen Zuspruch, heißt es im Pressetext.
„Tatsächlich warst du nicht nur bis zum letzten Tag offen für Neues, sondern im besten Sinne neugierig und immer wieder begeisterungsfähig“, hob Müller-Ensel hervor. Dies habe sich auch 2008 gezeigt, als die Laufersweilerin ihren Arbeitsschwerpunkt in die damals neu eröffnete Kastellauner Caritas-Außenstelle verlegte.
Mit den Jahren nahmen die Beratungsanfragen immer weiter zu, Ratsuchende kamen aus unterschiedlichen Herkunftsländern. Auch dafür war Lidija Eckert, die später in den Migrationsfachdienst wechselte, gut gewappnet. In ihrer früheren Heimat Russland war sie als Englischlehrerin tätig gewesen – ihre Sprachkenntnisse kamen in ihrer Caritas-Tätigkeit sehr vielen Klienten zugute.
Gleiches gilt für ihre detailgenaue Arbeit und ihre unaufdringliche Beharrlichkeit, gerade in behördlichen Angelegenheiten und rechtlichen Belangen, ergänzte Ilona Besha. „Für deinen konstruktiven Umgang mit Fragen oder Problemen schätzen dich die Partner im kreisweiten Integrationsnetzwerk“, sagte die heutige Dienststellenleiterin für Simmern und Boppard, die früher selbst einige Jahre mit Lidija Eckert in der Aussiedlerberatung arbeitete.
In den letzten Monaten von Lidija Eckerts Berufsleben brachten der Ukraine-Krieg und die von ihm ausgelöste Flüchtlingsbewegung noch einmal große Herausforderungen. Währenddessen behielt Lidija Eckert ihren Elan bis zuletzt, wie ihr die Fachdienstleiterin Manuela Boder-Kassubek attestierte.
Bei alledem fiel das Resümee der Neuruheständlerin kurz aus: „Ich habe 23 Jahre lang sehr gern bei der Caritas gearbeitet“, sagte sie. Ein Satz, den man ihr spontan glaubt – und zugleich ein Kompliment, das ihr das ganze Kollegium zurückgab. red
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