Plus
Simmern

Simmern will Herzog Johann ein Denkmal setzen

Von Werner Dupuis
In der Annakapelle der Stephanskirche steht das Grabdenkmal des 1557 verstorbenen Pfalzgrafen Johann. Fritz Schellack (links), Leiter des Hunsrück-Museums, und Bürgermeister Andreas Nikolay wollen durch ein Denkmal die Person und ihre geschichtliche Bedeutung mehr ins öffentliche Bewusstsein rücken.  Foto: Werner Dupuis
In der Annakapelle der Stephanskirche steht das Grabdenkmal des 1557 verstorbenen Pfalzgrafen Johann. Fritz Schellack (links), Leiter des Hunsrück-Museums, und Bürgermeister Andreas Nikolay wollen durch ein Denkmal die Person und ihre geschichtliche Bedeutung mehr ins öffentliche Bewusstsein rücken. Foto: Werner Dupuis

Zu den bedeutendsten Fürsten seiner Zeit gehörte Herzog Johann II. In Simmern 1492 geboren und 1557 auch dort gestorben, erlebte das Herzogtum Pfalz-Simmern unter seiner Regentschaft seine Blütezeit. Mit einem Denkmal auf dem Schlossplatz will die Stadt Simmern ihren Herzog Johann mehr ins öffentliche Bewusstsein rücken.

Lesezeit: 3 Minuten
Herzog Hans vom Hunsrück wie er auch genannt wurde, erhielt entgegen dem Trend seiner Zeit nicht eine ritterliche Ausbildung, in dem der Umgang mit dem Schwert und das Kriegshandwerk und das Leben am pfalzgräflichen Hof im Mittelpunkt standen. Schon als 17-Jähriger übernahm er 1509 die Verwaltung des Herzogtums. Ein Jahr ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Dem Simmerner Herzog gebührt alle Ehre

Ausgesprochen Schinderhanneslastig präsentiert sich bis dato die Simmerner Gedenkkultur. Ein auf der Guillotine hingerichteter Mörder und Chef einer brutalen Räuberbande, der nach einigen Wochen Haft aus dem nach ihm benannten Turm fliehen konnte, wird völlig zu Unrecht, historisch nicht haltbar, als Rächer der Reichen und Wohltäter der Armen glorifiziert.

Wenn man schon eine historische Figur als Vorbild und Bewusstseinmachung von lokaler Geschichte bemühen möchte, dann ist Herzog Johann II. allererste Wahl, dem die Stadt Simmern jetzt ein Denkmal setzen will.

Herzog Johann II. verkörperte schon in Zeiten, als solche Werte bedeutungslos waren, humanistische Ideale, kritisierte den Hexenwahn, hob für seine Bürger die Leibeigenschaft auf, sorgte für Bildung seiner Untertanen und förderte die Kunst. Er war Ratgeber und Statthalter des Kaisers und Richter am höchsten Gericht. Bei Reichstagen hatten seine Worte großes Gewicht. Simmern im Hunsrück, ein unbedeutendes Nest, arm und abgelegen in der Provinz liegend, erlebte während Johanns Regierungszeit eine ganz ungewöhnliche Blüte.

Gerade in Zeiten verlorener Ideale könnte fernab aller verklärenden und historisierenden Romantik, ein solches Denkmal öffentliches Bewusstsein schaffen. Und ganz nebenbei bietet seine Installation die Gelegenheit zur Umgestaltung des Schlossplatzes von einer versiegelten Brache, zu einen lebens- und liebenswürdigen Stadtmittelpunkt. Werner Dupuis

Mehr zu Johann II. in Wikipedia

Meistgelesene Artikel