Der deutschlandweite Trend: 6,9 Millionen Menschen in der Schuldenspirale
Die Schere zwischen Arm und Reich ist wieder ein Stück weiter auseinandergegangen. Demnach sind aktuell 6,9 Millionen Bürger überschuldet – 19.000 mehr als 2017. Das entspricht einer Überschuldungsquote von 10,04 Prozent, wobei es starke regionale Unterschiede gibt.
Der Landesdurchschnitt liegt bei „nur“ 10,10 Prozent (Vorjahr 10,9 Prozent). Rheinland-Pfalz rangiert damit im Mittelfeld. Am besten sieht es in dieser Hinsicht nach wie vor in Bayern aus, wo der Durchschnitt bei 7,43 Prozent liegt. Schlusslicht ist Bremen mit 13,94 Prozent. Creditreform-Chef Helmut Rödl hob hervor, dass Arbeitslosigkeit oder gescheiterte Selbstständigkeit wegen der noch guten Wirtschaftslage nicht unbedingt die Hauptgründe für eine finanzielle Schieflage sein müssen. Meist sind es die Folgen von Unfällen oder Krankheiten, die Menschen in die Abwärtsspirale ziehen. Weitere Punkte sind eine unwirtschaftliche Haushaltsführung oder einfach der zunehmende Kostendruck infolge der Steigerung von Mieten oder Energiepreisen. Zudem fällt auf, dass Senioren zunehmend Probleme bekommen. Auch der Anteil der Frauen nimmt zu, was vor allem der Tatsache geschuldet ist, dass die Zahl der Alleinerziehenden wächst, die mit den steigenden Kosten, vor allem für die Miete, nicht mehr klarkommen. Es gibt aber auch einen positiven Trend. Die Zahl der jungen Überschuldeten nimmt ab. Helmut Rödl führt dies auch auf die erfolgreiche Aufklärungsarbeit seines Instituts an Schulen zurück, die übrigens in Zusammenarbeit mit unserer Zeitung erfolgt. ka