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Gemünden

Sanierung: Freibad Gemünden soll Attraktion für Familien werden

Von Charlotte Krämer-Schick
Auf eine besonders familienfreundliche Gestaltung legte Architekt Ulrich H. Hower wert. Zwar fallen die Sprungtürme weg, aber das Nichtschwimmerbecken bekommt eine Breitwellenrutsche (im Bild vorne rechts). Zudem wird es ein Planschbecken mit Sonnensegel und angeschlossenem Wasserspielplatz für die kleinsten Besucher geben. Das Schwimmerbecken (oben, links) wird auf vier Bahnen reduziert.
Auf eine besonders familienfreundliche Gestaltung legte Architekt Ulrich H. Hower wert. Zwar fallen die Sprungtürme weg, aber das Nichtschwimmerbecken bekommt eine Breitwellenrutsche (im Bild vorne rechts). Zudem wird es ein Planschbecken mit Sonnensegel und angeschlossenem Wasserspielplatz für die kleinsten Besucher geben. Das Schwimmerbecken (oben, links) wird auf vier Bahnen reduziert. Foto: KBH-Architektur

Vor eineinhalb Jahren hatte niemand eine Sanierung für das Freibad Gemünden überhaupt für möglich gehalten. Nun ist sie greifbarer denn je. Zwar hatte sich das Verfahren Corona-bedingt verzögert, wie VG-Bürgermeister Harald Rosenbaum schilderte. Die nächsten Weichen konnte der Verbandsgemeinderat in seiner jüngsten Sitzung dennoch stellen.

Lesezeit: 3 Minuten
Neben der Bestätigung einer Eilentscheidung über die auszuführende Planung und den Auftrag zur Durchführung eines Teilnahmewettbewerbs für Planungsleistungen, sprach sich der Rat einstimmig für die Sanierung des Bads mit einer Beckenauskleidung in Edelstahl und Kosten in Höhe von circa 3,575 Millionen Euro aus. Wie das Freibad nach seiner Sanierung aussehen wird, ...
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Volker Boch zur Entscheidung der Schwimmbadsanierung

Darauf eine Köpperbombe!

Was war das schön! Zumindest für diejenigen, die oben standen, damals in Gemünden. Damit sind keine Reichen gemeint oder gesellschaftlich privilegierte Personen. Sondern die Kinder, die im Gemündener Freibad jeden Tag ihr Geld zusammenkratzten und Pfand sammelten, um Eis oder Pommes am Kiosk kaufen zu können. Das Tückische an diesem Kiosk waren aber nicht die Preise. Schwierig war eher der Weg zum und insbesondere vom Kiosk. Und damit wären wir auch bei denen, die es damals nicht so schön hatten – diejenigen, die unten standen. Wer Pech hatte, büßte auf dem Rückweg vom Kiosk zur Liegewiese sein Lächeln ein, das er kurz zuvor beim Verlassen der Warteschlange am Kiosk aufgelegt hatte. Braun gebrannt schlenderten Schwimmbadfreunde mit Pommes den Gehweg zwischen den Becken entlang Richtung Liegewiese. Stets in freudiger Erwartung waren aber nicht nur die Pommeskäufer, sondern auch die hämisch grinsenden Jungs oben auf dem Dreimeterturm, die im hinteren Anlaufbereich nur darauf lauerten, dass sich Pommeskäufer dem Sprungbecken nähern würden. In langen Sommern der Köpper-, Rücken und – mit Verlaub – Arschbombenschulung hatten sie sich punktgenau auf diese Momente vorbereitet. Es galt, den exakten Anlauf- und Absprungmoment zu erwischen sowie ein feines Gefühl für das nötige Timing und die Körperhaltung beim Eintauchen ins Becken. Wenn dies gelang, schwappte eine Welle des – je nach Standpunkt – Glücks oder des Wassers über die Beteiligten. Der Jubel der Kumpels oben auf dem Turm war den Sprunghelden gewiss, die durch elegantes Wegtauchen den bösen Blicken des Durchnässten entkamen. Ein herrlicher Spaß, der im Gemündener Bad künftig verloren gehen wird, in der Erinnerung sprungwütiger Generationen aber weiterlebt.

Es ist trotzdem eine schöne Sache, dass sich der Verbandsgemeinderat besonnen hat und seine einstigen Schließungspläne für das renommierte Bad komplett verwarf. Dieser Entscheidung sollten in diesem Sommer die finalen Kunstsprünge vom Turm gewidmet werden. Denn das Gesamtkonzept des neuen Bades macht in Gemünden Lust auf vielfältige neue Freizeiterlebnisse.

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