Bremer Eiswette hat lange Tradition und seit 2020 auch erstmals weibliche Gäste bei der traditionellen Gala
Der Brauch der Bremer Eiswette geht auf Bremer Kaufleute zurück, die im Jahr 1828 wetteten, ob die Weser am Dreikönigstag 1829 zugefroren sein würde. Bei dem Ritual muss ein 99 Pfund schwerer Schneider mit einem heißen Bügeleisen prüfen, ob der Fluss zugefroren oder eisfrei ist.
Das Spektakel lockt jährlich viele Schaulustige an die Weser. Das letzte Mal war die Weser allerdings 1947 zugefroren. Die Eiswette wird auch mit einem großen gesellschaftlichen Fest gefeiert. Bei diesem werden traditionell Spenden für die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger gesammelt. Hunderte Herren kamen Jahr für Jahr in Frack und Smoking zur Gala – bis 2020 immer ohne weibliche Begleitung. Rund 190 Jahre lang trafen sich wirtschaftlich erfolgreiche Männer immer am dritten Samstag im Januar zum Eiswettfest in Bremen. Am 18. Januar wurden dann neben 770 Männern erstmals 30 Frauen erwartet. Das geschah aber erst auf erheblichen Druck, nachdem Bremens damaliger Regierungschef Carsten Sieling im vergangenen Jahr seine Teilnahme wegen einer Trauerfeier absagen musste. Seine Vertreterin, die damalige Bürgermeisterin Karoline Linnert, erhielt daraufhin keine Einladung. „Wir sind ein Herrenklub, machen diesen Gendergaga nicht mit“, sagte der Präsident der Eiswette, Patrick Wendisch damals. Bis zum 191. Eiswettfest am vergangenen Samstag gab es dann allerdings einen Sinnungswandel – und mit den Damen gab es 2020 zum ersten Mal auch Mittelrhein-Riesling beim traditionsreichen Eiswettfest. vb