Um ihre Kollegen des DRK-Kreisverbands Ahrweiler, die physisch und psychisch durch das Hochwasser und seine Folgen immens belastet waren, zu unterstützen und ihnen eine Auszeit zu ermöglichen, übernahmen die Rotkreuzler von Rhein und Hunsrück in ihrer Freizeit kurzerhand Schichten im Regelrettungsdienst. Denn auch der muss weiterhin gewährleistet sein
Die personelle Unterstützung wurde dankend angenommen: „Das ist Kollegialität ohne viele Worte und tut allen einfach nur gut“, so die anerkennende Reaktion von der Ahr. Möglich wurde die spontane Hilfe durch den „heißen Draht“ und den engen Austausch der beiden Leiter Rettungsdienst, Torsten Frenzel (Simmern) und Lothar Backes (Bad Neuenahr-Ahrweiler). Beide dankten den Rettungsdienstlern aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis für deren ehrenamtlichen Einsatz.
Nicht nur bei der Bewältigung des Rettungsdienstalltags half der DRK-Kreisverband Rhein-Hunsrück. Für die vom Hochwasser stark in Mitleidenschaft gezogene Rettungswache Bad Neuenahr-Ahrweiler hatte man außerdem ein Sofa von einem Simmerner Bürger zur Verfügung gestellt und für den Neuanfang im Gepäck, und sorgte so für einen Lichtblick in schwierigen Zeiten.
Besonders tragisch: Einige Kollegen von der Ahr haben durch die Katastrophe ihr Zuhause, ihr Hab und Gut verloren. Unter dem Motto „Kollegen helfen Kollegen“ kamen bei einer spontanen Spendenaktion auf den Wachen im Rhein-Hunsrück-Kreis 4110 Euro zusammen. Das Geld wurde als Soforthilfe für die betroffenen Kollegen zeitnah überwiesen.
„Den Aufenthalt im Katastrophengebiet sowie den direkten Kontakt zu betroffenen Kolleginnen und Kollegen sehen wir als Ausdruck der Solidarität und als eine Form der Begleitung und Unterstützung auf dem Weg zur Normalität“, betonten Beatrix Herrmann von der Rettungswache Simmern und Jörg Fröhlich von der Rettungswache Emmelshausen nach ihrem Einsatz am Standort Adenau, wo die beiden – natürlich gemeinsam mit ortskundigen Kollegen – Schichten auf den Rettungswagen übernahmen.
Herrmann gehört im DRK-Kreisverband Rhein-Hunsrück dem PSNV-Team an. PSNV steht für Psychosoziale Notfallversorgung. Neben der Entlastung im Rettungsdienst hält die erfahrene Rettungsassistentin die Anwesenheit ihrer Kollegen – ob im Bereich PSNV tätig oder nicht – während einer Zwölf-Stunden-Schicht für sehr sinnvoll und wichtig. „Wenn gewünscht, besteht die Gelegenheit zu Austausch und Gesprächen. Wir sind sehr herzlich aufgenommen worden.“ Außerdem konnten die DRK-Mitarbeiter im Nachgang bei einem eigens anberaumten Treffen mit ihren Kollegen und dem PSNV-Team über das Erlebte sprechen.