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Simmern

Paukenschlag in Simmern: Urs Spörri verlässt die Filmfestspiele

Von Thomas Torkler
3000 Zuschauer zogen die Heimat Europa Filmfestspiele an. Zwischen dem 7. und dem 29. August flimmerten an 23 Tagen, 27 Filme über die Leinwand auf dem neu gestalteten Simmerner Fruchtmarkt. Nach dem Themenschwerpunkt „Nordeuropa“ folgt im nächsten Jahr der Osten Europas.  Fotos: Werner Dupuis
3000 Zuschauer zogen die Heimat Europa Filmfestspiele an. Zwischen dem 7. und dem 29. August flimmerten an 23 Tagen, 27 Filme über die Leinwand auf dem neu gestalteten Simmerner Fruchtmarkt. Nach dem Themenschwerpunkt „Nordeuropa“ folgt im nächsten Jahr der Osten Europas. Fotos: Werner Dupuis Foto: Werner Dupuis

Das Kleingedruckte zu übersehen, kann manchmal fatal sein. Wer das neue Quartalsheft 4/2021 des Simmerner Pro-Winzkinos aufmerksam studiert, wird allerdings gleich im Vorwort mit der wichtigsten Nachricht konfrontiert: Urs Spörri hat seinen Job als Leiter der Heimat Europa Filmfestspiele gekündigt.

Lesezeit: 4 Minuten
Wie die Stadt Simmern und das Pro-Winzkino berichten, hat Spörri sich nun in Baden-Baden verdingt, um dort Filmfestspiele zu veranstalten. Aus diesem Grund habe der bisherige Festspielleiter der Kreisstadt nun den Rücken gekehrt, heißt es. Stadtbürgermeister Andreas Nikolay bedauert Spörris Rückzug: „Dass unser Festspielleiter Urs Spörri in Baden-Baden eine neue Aufgabe ...
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Kommentar: Was er mit den Pro-Winzlern hatte, weiß er

Thomas Torkler zur Kündigung von Urs Spörri

Reisende soll man nicht aufhalten – was der Volksmund formuliert, kommt anlässlich des Abgangs von Festspielleiter Urs Spörri in Simmern aber weder Stadtbürgermeister Andreas Nikolay noch den Vertretern vom Pro-Winzkino über die Lippen. Erstens liegt man nicht miteinander im Clinch, sondern trennt sich einvernehmlich, und zweitens ist man sich sowohl bei der Stadt als auch beim Kino der enormen Lücke bewusst, die Spörri in Simmern hinterlässt. Es ist leider so, dass solch kompetente Filmfestival-Leiter nicht auf Bäumen wachsen. Enormer Sachverstand, blendende Kontakte zur schillernden Filmwelt und nicht zuletzt seine Fähigkeiten als „Rampensau“ in einer Person zu vereinen, das wird nicht einfach.

War unter diesen Gesichtspunkten die Simmerner (Kino-)Welt eine Nummer zu klein für den auch auf weitaus glamouröserem Filmparkett sicher wandelnden Zampano? Zu „pro-winziell“? Vordergründig klingt Baden-Baden sicher nach einer anderen Hausnummer im Vergleich zu Simmern. Aber haben nicht sämtliche Regisseure und Schauspieler sich total begeistert über diese einzigartige Festivalatmosphäre in Simmern geäußert? Kein Filmschaffender auf der Festivalbühne in Simmern vergaß, sich lobend über das Team des Pro-Winzkinos auszulassen. Und zu wenig über Spörri? Wer sich wie er auf jedem Bühnenparkett mit traumwandlerischer Sicherheit bewegt, verdient selbstverständlich auch jegliche Anerkennung. Es ist zu hoffen, dass er die Schlagkraft des Pro-Winzkino-Teams – die ihm sehr wohl bewusst ist – nicht leichtfertig links liegen gelassen hat bei seiner Entscheidung gegen eine Fortsetzung in Simmern. Er wird es gut machen in Baden-Baden. Was er mit Simmern und mit den Pro-Winzlern gehabt hat, dürfte der Reisende wissen.

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