Es brennt lichterloh im Busbeförderungssystem Rhein-Hunsrück. Während die Kritik vor allem bei den Mitarbeitern der Kreisverwaltung heftig einschlägt, bleibt es dort ruhig, wo die Probleme im Kern liegen. Denn die Verwaltung hat sich ganz offensichtlich an ihren Teil der Verträge gehalten – andere wohl eher nicht. Vielleicht ist es angesichts eines sich permanent wandelnden Marktes gar nicht möglich, derartige Zehnjahresverträge zu schließen? Womöglich sind solche europaweiten Ausschreibungen wie jene der langfristigen Buslinienkonzession ganz grundsätzlich zum Scheitern verurteilt?
Bitter ist, dass sich der Kreis gemäß eines übergeordneten Konzepts auf den Weg gemacht hat, ein optimiertes ÖPNV-System aufzustellen, und dafür bereit war, pro Jahr rund 3 Millionen Euro mehr auszugeben als zuvor. Das Ergebnis ist aktuell: Verschiedene Busse fahren nicht; Kinder bleiben an Haltestellen stehen, werden an den falschen Ort gefahren oder können nicht dort aussteigen, wo sie müssten; Personal fehlt teils ganz, teils versteht es die Sprache der Kinder, die befördert werden, nicht.
Schon jetzt steht fest, dass das aktuelle Chaos die Bürger teuer zu stehen kommen wird. Denn kein Busunternehmer, der in der Not einspringt, fährt kostenlos. Die Situation wirkt extrem verfahren.