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Rhein-Hunsrück

ÖPNV: Zweite Insolvenz verstärkt das Bus-Chaos im Kreis

Von Volker Boch
Gemeinsam mit verschiedenen Mitarbeitern der Simmerner Kreisverwaltung half Michael Girnstein als Hausmeister der IGS Kastellaun mit, um die Schüler der IGS in die richtigen Busse und nach Hause zu bringen.  Foto: Werner Dupuis
Gemeinsam mit verschiedenen Mitarbeitern der Simmerner Kreisverwaltung half Michael Girnstein als Hausmeister der IGS Kastellaun mit, um die Schüler der IGS in die richtigen Busse und nach Hause zu bringen. Foto: Werner Dupuis

Die Situation des Schülertransports im Rhein-Hunsrück-Kreis hat sich weiter zugespitzt. Auch am Dienstag fuhren verschiedene Busse nicht, bei der Kreisverwaltung in Simmern stehen die Telefone nicht still. Die Vermutungen, dass sich das zum 1. August gestartete neue ÖPNV-System in einer Schieflage befindet, haben sich unterdessen weiter verfestigt: Denn inzwischen hat mit der DeinBus Verkehrs-GmbH ein zweites beteiligtes Unternehmen Insolvenzantrag gestellt.

Lesezeit: 3 Minuten
Viele Familien im Rhein-Hunsrück-Kreis sind sauer. Nachdem es bereits am Montag erhebliche Probleme mit dem Transport von Kindern und Jugendlichen gegeben hat, blieben auch am Dienstag zahlreiche Fahrgäste auf der Strecke. Erneut fuhren mehrere Busse nicht, in der Verbandsgemeinde Kirchberg fielen am Morgen sieben Verbindungen aus, nachdem hier schon am ...
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Kommentar: Viel Geld für viel Chaos

Volker Boch zur Situation im neuen ÖPNV-System

Es brennt lichterloh im Busbeförderungssystem Rhein-Hunsrück. Während die Kritik vor allem bei den Mitarbeitern der Kreisverwaltung heftig einschlägt, bleibt es dort ruhig, wo die Probleme im Kern liegen. Denn die Verwaltung hat sich ganz offensichtlich an ihren Teil der Verträge gehalten – andere wohl eher nicht. Vielleicht ist es angesichts eines sich permanent wandelnden Marktes gar nicht möglich, derartige Zehnjahresverträge zu schließen? Womöglich sind solche europaweiten Ausschreibungen wie jene der langfristigen Buslinienkonzession ganz grundsätzlich zum Scheitern verurteilt?

Bitter ist, dass sich der Kreis gemäß eines übergeordneten Konzepts auf den Weg gemacht hat, ein optimiertes ÖPNV-System aufzustellen, und dafür bereit war, pro Jahr rund 3 Millionen Euro mehr auszugeben als zuvor. Das Ergebnis ist aktuell: Verschiedene Busse fahren nicht; Kinder bleiben an Haltestellen stehen, werden an den falschen Ort gefahren oder können nicht dort aussteigen, wo sie müssten; Personal fehlt teils ganz, teils versteht es die Sprache der Kinder, die befördert werden, nicht.

Schon jetzt steht fest, dass das aktuelle Chaos die Bürger teuer zu stehen kommen wird. Denn kein Busunternehmer, der in der Not einspringt, fährt kostenlos. Die Situation wirkt extrem verfahren.

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