Simmern. Im Zuge der Wirren um den ÖPNV hat sich der Fahrgastverband Pro Bahn in einer Stellungnahme an unsere Redaktion gewendet. Darin bringt der Landesverband Rheinland-Pfalz/Saarland deutliche Kritik an.
Der Verband erklärt, dass das ÖPNV-Konzept Nord „in einigen Moselkommunen, wie etwa in Cochem und dem nördlichen Vulkaneifelkreis, schrittweise bereits zum vergangenen Fahrplanwechsel (Dezember 2018)“ umgesetzt wurde. In der Ausschreibung der Linienbündel für den Rhein-Hunsrück-Kreis, so argumentiert der Verband, hätte bei der Auswahl unter anderem über die „zu erbringenden Service- und Personalstandards“, „die Ausstattung der Fahrzeuge (Neu- oder Altfahrzeug)“ entschieden werden müssen. Laut Verband sei entsprechend des Landesgesetzes über den öffentlichen Personennahverkehr der Rhein-Hunsrück-Kreis als Aufgabenträger „für diese Ausschreibungen selbst verantwortlich“ gewesen. „Dieser hat auch zu prüfen, welches der eingegangenen Angebote unter Berücksichtigung der Leistungsfähigkeit, Seriosität des Unternehmens usw. das wirtschaftlichste ist.“ Hier sieht der Verband ein klares Versäumnis.
„DeinBus.de war noch nie ein seriöses Unternehmen. Spätestens bei Abgabe der Bewerbung des Unternehmens hätten in der Kreisverwaltung alle Alarmglocken schrillen müssen“, erklärt der Verband. Er verweist unter anderem auf einen Insolvenzantrag von DeinBus im Jahr 2014. In einem „ähnlichen Fall“ sei die Vergabe in Hessen durch den Wetteraukreis „zunächst versagt“ worden. Auch beim zweiten Teil der Bietergemeinschaft, der VBN Nagoldtal, könne nicht von einer „lupenrein seriösen Betriebsführung“ gesprochen werden. Tenor: Spätestens mit dem Bekanntwerden des Insolvenzantrags der Rexer-Gruppe als Mutter der VBN Nagoldtal hätte im Juli gehandelt werden müssen. vb